An Silvester vergangenen Jahres war plötzlich Schluss: Nach vielen Jahren musste die Gaststätte „Haus Düfelshöft“ praktisch von heute auf morgen schließen. Der Mietvertrag von Gastwirt Dzunejd Melkic war ausgelaufen, das Gebäude in Kamen selbst war verkauft worden.
Käufer der Immobilie war, wie schnell bekannt wurde, der Pächter eines anderen Restaurants. Nämlich Lijun Hong Wang, der seit 25 Jahren das chinesische Buffet-Restaurant „Rotes Schloss“ in Bergkamen betreibt.
Offenbar hatte Wang den Kauf nicht ohne Hintergedanken getätigt. Wie sich in Recherchen unserer Redaktion herausstellte, verhandelte Wang bereits seit längerer Zeit mit dem Vermieter der Immobilie in Bergkamen über eine Pachtverlängerung. In erster Linie ging es dabei offenbar um unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Miethöhe.
Obwohl Wang noch vor wenigen Wochen versicherte „gerne in Bergkamen bleiben“ zu wollen, hat er wohl vorausschauend gehandelt. Denn die Verhandlungen über eine Zukunft des China-Restaurants in Bergkamen sind gescheitert. Die Immobilie wird auf Online-Portalen bereits zum 1. Mai zur Vermietung angeboten.
Umzug nach Südkamen
Wangs Ehefrau, Weifel Wang, hat auf Nachfrage bestätigt, was zuvor bereits vermutet worden war: „Es ist sicher, dass wir mit dem Restaurant nach Südkamen ziehen werden.“ Dies werde sich aber nicht von heute auf morgen bewerkstelligen lassen.
„Es ist sehr viel Renovierungsarbeit erforderlich“, sagt Wang und verweist darauf, dass die gesamte Inneneinrichtung eben dem dort vorher angesiedelten Balkan-Restaurant entspreche. Deshalb müsste hier zunächst eine komplette Umgestaltung erfolgen.

Die erforderlichen Umbauarbeiten waren ein Grund, warum auch Ljun Hong Wang eigentlich lieber an seiner alten Wirkungsstätte geblieben wäre. Denn der Betrieb eines chinesischen Buffet-Restaurants in der Form, wie er es jetzt in Bergkamen betreibt, sei dort eben nicht ohne großen Aufwand möglich. „Die Räumlichkeiten sind anders und die Fläche insgesamt kleiner“, hatte Wang betont.
Nun wollen die Eheleute Wang die Sache aber dennoch angehen. Neben der italienischen Pizzeria „La Terrazza“ wird es in Südkamen künftig also wieder ein zweites Restaurant geben.
„Vermutlich wird es Herbst werden“, sagt Weifel Wang. Einerseits blickt sie etwas traurig auf 25 Jahre in Bergkamen zurück: „Nach einer so langen Zeit waren viele unserer Gäste schon wie Freunde oder Familie.“ Andererseits freut sie sich aber schon auf die neue Herausforderung.
Zumal: „Viele Stammkunden haben uns schon zugesagt, dass sie uns auch im neuen Restaurant die Treue halten werden.“ Ob auch das Personal übernommen wird, ist wahrscheinlich, steht aber noch nicht endgültig fest.