Plötzliches Ende einer Traditionsgaststätte in Kamen Restaurant schließt schon Neujahr

Von Klaus Schultebraucks
Bitteres Aus schon zum Jahresanfang: "Haus Düfelshöft" muss schließen
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Das Aus kam schleichend: Immer wieder hatte der Gastwirt Dzunejd Melkic aus Kamen gehofft, dass er einen neuen Mietvertrag erhalten würde. Um die Weihnachtstage dann das bittere Ende: Die Traditionsgaststätte „Haus Düfelshöft“ in Südkamen öffnet Silvester ein letztes Mal und schließt bereits am 1. Januar ihre Pforten. Das bestätigte nun im Auftrag des Gastwirts sein langjähriger Mitarbeiter Peter. Grund: Das Grundstück und das Haus standen bereits im letzten Herbst zum Verkauf, der neue Besitzer hat nun offenbar andere Pläne.

Das „Haus Düfelshöft“ war beim ohnehin spärlichen Gastronomie-Angebot in Südkamen sehr beliebt. Silvester öffnet das Restaurant nun zum letzten Mal.
Das „Haus Düfelshöft“ war beim ohnehin spärlichen Gastronomie-Angebot in Südkamen sehr beliebt. Silvester öffnet das Restaurant nun zum letzten Mal. © Klaus Schultebraucks

Als Käufer zeichnet Lijun Hong Wang, Besitzer des chinesischen Buffet-Restaurants „Rotes Schloss“ in Bergkamen, verantwortlich. Dies bestätigte Wang im Gespräch mit der Redaktion. Offenbar ist es aber nicht zwingend, dass es im dann ehemaligen „Haus Düfelshöft“ bald wieder ein gastronomisches Angebot geben wird. Was für Südkamen ein schwerer Verlust wäre. Lediglich gegenüber von Düfelshöft gibt es mit der Pizzeria „La Terrazza“ noch eine Einkehrmöglichkeit.

Personal kommt woanders unter

Ob Wang überhaupt langfristig einen Umzug seines Bergkamener Restaurants nach Südkamen plant, ist völlig offen. „Kurzfristig jedenfalls nicht“, sagt Wang, der versichert, zweimal mit dem bisherigen Pächter von Düfelshöft gesprochen zu haben. Zu einem neuen Mietvertrag kam es jedoch nicht. Nach eigener Aussage steht Wang im Gespräch mit seinem Bergkamener Vermieter des „Roten Schlosses“. Sollte es dort zu einer Einigung kommen, wäre ein Umzug erstmal vom Tisch. „Vielleicht“, so Wang, „würde ich dann mit einem Partnerunternehmen in Südkamen ein Gastronomie-Angebot machen, aber sicher kein chinesisches Buffet-Restaurant eröffnen.“ Ein wie auch immer geartetes asiatisches Angebot würde es aber nach Wangs Worten werden. Einen Zeitpunkt nannte er allerdings nicht.

Für den bisherigen Betreiber von „Haus Düfelshöft“ ist es wichtig zu betonen, dass im Umlauf befindliche Gutscheine trotz der kurzfristigen Schließung nicht ihre Gültigkeit verlieren. Es gibt nach Auskunft von Melkic‘ Mitarbeiter eine Vereinbarung mit dem „Bürgerhaus“ in Heeren. Dort können demnächst – noch sind dort Betriebsferien – alle offenen Gutscheine eingelöst werden.

Auch das Küchen- und Servicepersonal, das bis Jahresende noch bei „Düfelshöft“ beschäftigt ist, soll dem Vernehmen nach ins „Bürgerhaus“ wechseln. Möglicherweise führt dies dann auch zu einer Ausweitung des Angebots und der Öffnungszeiten. Aufgrund des Urlaubs dort ist aber aktuell nicht Näheres in Erfahrung zu bringen.

Offen ist auch, welche Pläne Dzunejd Melkic verfolgt. Ob er, sofern er ein entsprechendes Objekt findet, weiterhin als Gastronom in der Gegend bleiben wird, muss die Zukunft zeigen. Momentan überwiegt beim 50-jährigen die Enttäuschung über die Schließung von Düfelshöft.