Vor allem die Hauptamtliche Wache der Feuerwehr Kamen war in der Silvesternacht 2023 sehr gefordert: Sie musste insgesamt zu acht Einsätzen ausrücken, teils mit Unterstützung. „Für die hauptamtlichen Kräfte war es unentspannt“, sagt Feuerwehrsprecher Markus Große. Menschen sind im Rahmen der Einsätze nicht in Gefahr gewesen oder verletzt worden – in einem Fall ist es aber wohl eher Glück gewesen, dass das Haus sowieso leer steht.
„Um 00.41 Uhr fing es an“, beginnt Große die Zusammenfassung der Nacht auf Neujahr. „Da wurde die Hauptamtliche Wache zu einem Mülltonnenbrand in die Helene-Lange-Straße gerufen.“ Ein paar Minuten später, um 00.57 Uhr ist in derselben Straße ein Zigarettenautomat gesprengt worden. Nicht der erste in letzter Zeit: Immer wieder werden Menschen durch einen lauten Knall geweckt oder erschreckt. Dabei passiert es häufiger, dass der Schaden groß ist, die Beute hingegen eher klein.
Um 1.15 Uhr der nächste Alarm: In der Westicker Straße hat ein weiterer Müllbehälter gebrannt – um 1.33 Uhr das gleiche in der Straße „Im Grund“ in der Innenstadt. Es sollten drei weitere Brände von Müllbehältern folgen:
- 2.42 Uhr in der Wickeder Straße (Wasserkurl) – hier wurde zusätzlich die Einheit aus Wasserkurl verständigt.
- 7.04 Uhr in der Schlägelstraße.
- 7.10 Uhr in der Karl-Arnold-Straße.
Von insgesamt acht Einsätzen in der Silvesternacht haben also in sechs Fällen Mülltonnen und -behälter gebrannt.

7.04 Uhr: Flammen aus Fachwerkhaus
Nahezu parallel zum letzten Müllbehälter-Brand ist der Löschzug 1 der Feuerwehr Kamen – die Einheiten Kamen-Mitte und Südkamen – zu einem Feuer in einem Haus in der Innenstadt gerufen worden. „Gemeldet war ein Gebäudebrand in einem Fachwerkhaus am Geist 6. Flammen aus dem ersten Obergeschoss“, so der Feuerwehrsprecher. „Das hat sich vor Ort bestätigt, es hat in einer Zwischendecke gebrannt.“
Bei dem Fachwerkhaus handelt es sich um das ehemalige „Malibu“, das schon lange leer steht. Im Frühjahr 2023 sind vom Eigentümer Umbaupläne für das Gebäude angekündigt worden. Und: Es hieß, dass sich ein Investor für das Haus interessiert, dass als Schandfleck in Kamen gilt. Das Gebäude steht wie das „Zum Weißen Röß‘l“ am Markt unter Denkmalschutz.

Ob eine Silvesterrakete oder etwas anderes das Feuer in dem alten Fachwerkhaus verursacht hat, ist nicht klar. Am Montagmorgen ist ein Mitarbeiter eines Wachdienstes vor Ort gewesen, der ein Holzbrett vor eines der Fenster montiert hat. Wohl, weil die Feuerwehrleute irgendwie in das Haus und in den ersten Stock gelangen mussten. Weitere Details konnten an diesem Morgen weder der Mitarbeiter des Wachdienstes noch der Feuerwehrsprecher nennen.