Zwei Ruhetage pro Woche. So ist es seit langer Zeit im Restaurant „Bürgerhaus“ in Kamen guter Brauch. Alle Gäste wissen, dass die Gastronomie dienstags und mittwochs grundsätzlich geschlossen ist und auch sonst erst um 17 Uhr – mit Ausnahme des Sonntags – öffnet. Doch damit könnte schon bald Schluss sein.
Pächter Oliver Volarevic denkt über eine Ausweitung der Öffnungszeiten nach. Noch macht das „Bürgerhaus“ bis zum 17. Januar Betriebsferien. Wir sprachen mit dem Gastwirt während seines Heimaturlaubs in Kroatien.
Im Gespräch bestätigte Volarevic, dass er möglicherweise nach der Schließung der Gaststätte „Haus Düfelshöft“ Personal von dort übernehmen würde: „Vor Weihnachten ging das alles viel zu schnell. Bis auf eine erste Kontaktaufnahme war da nicht mehr viel möglich. Wenn ich wieder in Heeren bin, werde ich aber die Gespräche wieder aufnehmen und schauen, ob ich mein bisheriges Personal ergänzen kann.“
In Zukunft Sechs-Tage-Woche?
Der Heerener Gastronom kann sich vorstellen, zwei Personen aus dem bisherigen „Düfelshöft“-Team bei sich zu integrieren. Nach seiner Auskunft handelt es sich dabei um einen Koch und eine Servicekraft. „Noch ist nichts konkret, die Verhandlungen haben noch nicht einmal begonnen“, sagt Volarevic. Er ist aber optimistisch, schon in nächster Zeit zu Ergebnissen zu kommen.

Eine Vision, wie es im Falle des Falles in Zukunft beim „Bürgerhaus“ aussehen könnte, hat der erst 36-Jährige jedenfalls bereits: „Bislang beschäftige ich vier festangestellte Mitarbeiter und sieben Minijobber. Wenn zwei weitere Vollzeitkräfte hinzukämen, würde ich auch die Öffnungszeiten erweitern.“ Was dann aber auch wirtschaftlich sinnvoll und notwendig wäre, denn zusätzliches Personal verursacht erst einmal Kosten, die Volarevic wieder hereinholen muss.
Aktuell schwebt ihm eine „Sechs-Tage-Woche“ vor. Einer der beiden bisherigen Ruhetage entfiele ersatzlos. Außerdem würde er zusätzlich einen Mittagstisch zwischen 11.30 und 14.30 Uhr anbieten. Noch schränkt er allerdings ein: „Das ist Zukunftsmusik.“
Erst einmal müsste eine Einigung mit den ehemaligen Mitarbeitern von Dzunejd Melkic („Düfelshöft“-Wirt; Anm. der Redaktion) her, dann sehe man weiter. Das Schicksal seines Südkamener Kollegen, dessen Pachtvertrag nach einem Eigentümer-Wechsel nicht verlängert wurde, bedauert Volarevic übrigens sehr: „Das ist für ihn unschön gelaufen und tut mir sehr leid.“
Die Heerener können sich nun erstmal auf die Wiedereröffnung des „Bürgerhauses“ nach den am 17. Januar endenden Betriebsferien freuen. Dann geht es zunächst im altbekannten Rhythmus weiter. Da sich sein Lokal großer Beliebtheit erfreut, ist Volarevic aber schon jetzt sicher: „Ich glaube, dass sich die Menschen hier über längere Öffnungszeiten freuen werden.“