Holzwickede gegen Dauerparker am Flughafen Dortmund Reaktionen zur Bürgerveranstaltung

Holzwickede gegen Dauerparker am Flughafen: Reaktionen auf Infoabend
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160 belegte Sitzplätze und dazu noch der ein oder andere Holzwickeder, der am Rande der Aula in der Nordschule stehend einen Platz fand: Ein Arbeitskreis aus Vertretern aller im Gemeinderat vertretenen politischen Fraktionen sowie Verkehrsexperten von Gemeinde und Kreis Unna hat in den vergangenen Monaten ein Konzept ausgearbeitet, das Parkraumbewirtschaftung in zehn Straßen in Nachbarschaft zum Dortmunder Flughafen ermöglicht.

Am Donnerstagabend (23.1.) hat der Arbeitskreis gemeinsam das Konzept vorgestellt. Wir fassen an dieser Stelle die wichtigsten Aussagen der Beteiligten und Reaktionen nach der Veranstaltung zusammen.

Parkregeln für zehn Straßen in Nähe zum Flughafen

Frank Lausmann (CDU) für den Arbeitskreis: „Wir haben die betroffenen Straßen ausgesucht, weil hier der größte Parkdruck herrscht. Und irgendwo müssen wir anfangen. Die Einigung aus der Politik und das Entgegenkommen des Kreises sind außergewöhnlich. Wir haben das Thema seit über 20 Jahren auf dem Schirm und konnten bisher leider auch aufgrund der Gesetzeslage wenig unternehmen. Mit diesem gemeinsamen Konzept können wir das Problem lösen.“

Christoph Funke, Fachbereichsleiter Verkehr im Kreis Unna: „Rein rechtlich haben Anwohner grundsätzlich keinen Anspruch darauf, einen öffentlichen Parkplatz vor der eigenen Haustür zu finden. Das Holzwickeder Konzept ist jetzt aber ein Versuch, den Parkverkehr zu lenken und bestenfalls auch eine Blaupause zu schaffen. Das ist in der Form einmalig, aber rechtlich absolut im Rahmen dessen, was erlaubt ist.“

Sanktionsmöglichkeiten bei Missbrauch der Regeln

Stefanie Heinrich, Ordnungsamtsleiterin: „Durch die neuen Regeln können wir bei Missachtung natürlich ein Bußgeld verhängen. Wir haben dadurch aber auch eine Handhabe, um dann auch schneller abschleppen zu können.“

Bürgerveranstaltung Parkkonzept Holzwickede v.l. Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Leiter Verkehr Kreis Unna Christoph Funke, Ordnungsamtsleiterin Stefanie Heinrich
Ordnungsamtsleiterin Stefanie Heinrich (r.) steht neben Bürgermeisterin Ulrike Drossel und Christoph Funke (Fachbereichsleiter Verkehr im Kreis Unna) und erklärt, dass man durch die neuen Parkregeln künftig schneller Falschparker abschleppen könne. © Christian Greis

Parktickets auch per App

Peter Schramm (BBL) für den Arbeitskreis: „Parktickets können später auch über eine App gezogen werden. Man muss nicht zwingend einen Automaten aufsuchen.“

Offene Fragen zu Ausnahmen bei Anwohner-Jahrestickets

Bürgermeisterin Ulrike Drossel: „Ob Wohnmobile oder Firmenwagen – das Konzept muss am 26. Februar noch vom Verkehrsausschuss beschlossen werden. Ich lade alle Betroffenen ein, sich mit ihren Fragen und Anmerkungen an den Arbeitskreis oder per E-Mail (info@holzwickede.de, Anm. d. Red.) an die Gemeinde zu wenden. Dann können wir uns damit noch befassen. Wir sprechen über ein Pilotprojekt, es kann jederzeit nachgesteuert werden.“

Mitglieder des Arbeitskreises „Parken im Norden“ sowie von Gemeinde- und Kreisverwaltung stellten sich unter der Wochen den Fragen aus der Bürgerschaft zum geplanten Parkkonzept für zehn Straßen in Flughafennähe.
Mitglieder des Arbeitskreises „Parken im Norden“ sowie von Gemeinde- und Kreisverwaltung stellten sich unter der Woche den Fragen aus der Bürgerschaft zum geplanten Parkkonzept für zehn Straßen in Flughafennähe. © Christian Greis

Positives Fazit nach der Bürgerveranstaltung

Peter Wehlack (parteilos) für den Arbeitskreis: „Es waren konstruktive Anmerkungen, es waren kritische Anmerkungen, aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass Bürgerinnen und Bürger das Konzept mittragen wollen.“

Dietmar Appel (Grüne) für den Arbeitskreis: „Ich denke, dass die Bürger gemerkt haben, dass wir ehrlich, authentisch und ganz offen mit ihnen geredet haben, ihre Anregungen ganz offen aufgenommen haben. Ich bin sehr optimistisch, dass wir interfraktionell problemlos das Konzept durch den Verkehrsausschuss bringen werden.“

Bürgermeisterin Ulrike Drossel: „Wir haben endlich ein Konzept vorgestellt, um die Langzeitparker hier zu reglementieren und Möglichkeiten auch zum Abschleppen zu haben. Das Interesse war riesig. Ich habe wahrgenommen, dass überhaupt nicht über die Grundsätzlichkeit des Konzeptes diskutiert wurde. Das wurde von Anfang an angenommen und Bürgerinnen und Bürger waren froh und zufrieden, dass sie sich hier heute mit Ideen einbringen durften.“

Holger Franck (Die Partei) für den Arbeitskreis: „Wir haben uns zwar über alle Parteien auf ein gemeinsames Konzept geeinigt, aber ich will nicht unerwähnt lassen: Die Initiative ging mit Peter Wehlack von einer Einzelperson aus. Ehre, wem Ehre gebührt.“

Die Reaktionen im Video sehen Sie auf hellwegeranzeiger.de