Nicht jeder angemeldete Besucher hatte am Donnerstagabend (23.1.) in der Aula der Nordschule einen Sitzplatz gefunden, als die Gemeindespitze um Bürgermeisterin Ulrike Drossel zusammen mit dem Arbeitskreis „Parken im Norden“ die Details eines neuen Parkkonzeptes für die Wohngebiete in Nähe zum Dortmunder Flughafen vorstellte. Der Parkdruck im Norden bewegt die Menschen, entsprechend groß war das Interesse an den vorgeschlagenen Lösungen.
Holzwickede will demnach im nördlichen Gemeindegebiet in zehn Straßen den Parkraum neu ordnen. Neun der Straßen finden sich im Umfeld der Nordstraße als Hauptverkehrsachse vom Flughafen in die Gemeindemitte. Dazu kommt die Friedrich-Ebert-Straße nahe der B1 im Nordosten.
Das Kalkül: Wird der Parkraum in den genannten Bereichen bewirtschaftet, werden dadurch Flugreisende von den Parkflächen verdrängt. Die Nähe zum Dortmunder Flughafen und steigende Passagierzahlen haben in den vergangenen Jahren den Parkdruck vor Ort stetig erhöht.
Die jetzt vorgestellten Ergebnisse gehen auf einen Arbeitskreis zurück, dem ein Mitglied jeder Ratsfraktion sowie Vertreter aus Gemeinde- und Kreisverwaltung angehören. Dem Arbeitskreis waren diverse Anträge aus der Bürgerschaft und in der Folge auch die Beratung aus einem Fachbüro vorangestellt, um letztlich rechtssichere Lösungen zu erarbeiten.
Regeln sollen werktags in zehn Straßen gelten
Die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung in Form einer Halteverbotszone mit Parkscheibenregelung, Parkautomaten und Jahresparkscheinen für Anwohnende soll bis Juli umgesetzt werden – vorausgesetzt der mehrheitlichen Zustimmung durch den nächsten Verkehrsausschuss am 26. Februar.
Wird das Konzept in die Tat umgesetzt, dann gelten die neuen Parkregeln werktags von 8 bis 19 Uhr in folgenden Straßen:
- Danziger Straße
- Breslauer Straße
- Bismarckstraße
- Haydnstraße
- Lessingstraße
- Kantstraße
- Mozartstraße
- Friedrichstraße
- Schubertstraße
- Friedrich-Ebert-Straße
Wer künftig in diesen Straßen auf gekennzeichneten Flächen kurzzeitig parkt, etwa um Freunde oder Familie zu besuchen, für den ändert sich nicht viel: Maximal 4 Stunden lang darf wie bisher kostenfrei geparkt werden. Lediglich muss eine Parkscheibe sichtbar ausgelegt sein. Jede weitere Stunde soll 1 Euro kosten – für maximal 3 Stunden. Darüber hinaus gibt es ein Tagesticket für 10 Euro und ein Wochenticket für 120 Euro.
Zum Vergleich: Wer direkt über die Flughafen-Webseite einen der offiziellen Parkplätze auf dem Gelände des Flughafens bucht, zahlt für eine Woche je nach Lage des Stellplatzes zwischen 84 und 131 Euro. Insgesamt sollen später drei Parkscheinautomaten an der Lessingstraße/Breslauer Straße, an der Friedrichstraße/Kantstraße sowie an der Friedrich-Ebert-Straße stehen. Ein gutes Dutzend Hinweisschilder soll auf die Automaten an verschiedenen Stellen verweisen.
Jahresparkschein für Anwohner
Anwohner können sich den regelmäßigen Gang zu den Automaten sparen, indem sie für 32 Euro einen Jahresparkschein erwerben. Damit wird das Anwohnerticket sogar günstiger als die im Vorfeld kolportierten 40 Euro für ein solches Ticket. Die Jahresparkscheine sollen sowohl über die Gemeindewebseite als auch über das Bürgerbüro im Rathaus erhältlich sein.
Die Kontrolle des Parkraums soll digital durch Erfassen des Kennzeichens und der Parkscheibe erfolgen. Bei Überschreitung der Parkzeit drohen Bußgelder oder Abschleppen. Um den ruhenden Verkehr zu überwachen, soll zudem eine weitere Stelle im Ordnungsamt geschaffen werden.
Die Installation der nötigen Schilder, Automaten sowie angepasster Markierungen für die Parkplätze soll im Zeitraum März bis Juni erfolgen, die Regelungen wie erwähnt planmäßig ab Juli greifen. Die Parkraumbewirtschaftung soll als Pilotprojekt für 24 Monate eingeführt werden. Eine Wirksamkeitsüberprüfung und ein Dialog sind im Anschluss vorgesehen.
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