© Feuerwehr Holzwickede
Sturmtief „Sabine“ hielt auch die Freiwillige Feuerwehr in Holzwickede auf Trab. Als sich die Einsatzlage beruhigte, sorgte eine leichtsinnige Handlung dafür, dass die Kameraden nochmals ausrücken mussten.
Nach einem Dutzend Einsätzen zwischen 15 Uhr am Sonntag und 3 Uhr nachts am Montag war bei den Holzwickeder Einsatzkräften endlich Ruhe eingekehrt, als Löschzug 2 gegen 4.30 Uhr nochmals alarmiert wurde.
Auf der Holzwickeder Straße würde ein umgefallener Baum die Fahrbahn blockieren. „Das war ein sehr ärgerlicher Einsatz für uns“, sagt Feuerwehrsprecher Marco Schäfer. Diesen Baum kannten die Kameraden schon zu gut: Sie hatten die Stelle gut drei Stunden zuvor bereits gesichert.
„Weil der Baum in den Stromleitungen hing und dort Funken sprühten, hatten wir mit dem Versorger vereinbart, die Holzwickeder Straße zunächst zu sperren“, erklärt Schäfer. Bis zur Alarmierung durch einen Bürger gegen 4.30 Uhr muss dann wohl ein Unbekannter die Sperrbaken zur Seite geschoben haben.
Am Montagmorgen war der umgestürzte Baum an der Holzwickeder Straße beseitigt und die Straße wieder frei. In der Nacht war die Straße gesperrt – was einen Unbekannten nicht davon abhielt, die Sperrbaken einfach beseite zu schieben. © Marcel Drawe
„Das Verhalten ist einfach nur dämlich und kann natürlich gefährlich werden. Und auch für die Kameraden, die deswegen nochmal raus müssen, ist das ärgerlich“, sagt Marco Schäfer.
Zwar seien die Auswirkungen von Sturmtief „Sabine“ letztlich jederzeit unter Kontrolle gewesen: „Es gab bei uns glücklicherweise keine Verletzten – weder in der Bürgerschaft noch bei den Einsatzkräften und auch die Technik blieb unbeschadet, aber der Zeiteinsatz ist für eine Freiwillige Feuerwehr schon enorm“, sagte Schäfer auf Nachfrage am Montagmorgen.
Erst um 3 Uhr nachts wurde der Sturmclient heruntergefahren. Die Standorte an der Bahnhofstraße und der Unnaer Straße waren zudem jederzeit mit Einsatzkräften besetzt. In Spitzenzeiten seien wegen „Sabine“ 63 Kameradinnen und Kameraden an verschiedenen Orten gleichzeitig im Einsatz gewesen.
Vornehmliche Aufgabe: Umgestürzte Bäume zersägen und von Straßen und Gehwegen räumen sowie gefährliche Äste aus den Kronen nehmen. Abwechslung bescherten den Kameraden lediglich die vielen Baukräne, die in der Gemeinde vielerorts in die Höhe ragen.
„Da kamen einige Anrufe besorgter Bürger“, so Schäfer. Nach Kontrollen mit den zuständigen Baufirmen waren aber sowohl auf der Rathaus-Baustelle als auch an der Bahnhofstraße, wo ein Wohnhaus entsteht, keine Gefahren auszumachen.
Der letzte Einsatz im Zusammenhang mit „Sabine“ war dann am Montagmorgen gegen acht Uhr: Hier legte sich ein Baum an der Montanhydraulikstraße in eine Oberleitung, so dass in Absprache mit dem Versorger entschieden wurde, auch diesen Baum wegzunehmen.
Grundsätzlich sei es durch Äste oder umgefallene Bäume während des Sturms nirgends in der Gemeinde zu Unterbrechungen bei der Stromversorgung gekommen, wie eine Westnetz-Sprecherin auf Anfrage mitteilte.
Damit endete für die Feuerwehr eine lange Sturmnacht, die nicht so dramatisch wurde, wie zunächst befürchtet. Nach der Wehr übernahm dann der Baubetriebshof: „Wir haben am Morgen Kontrollfahrten gemacht, per Steiger einige Äste aus Baumkronen geholt, einen umgefallenen Baum am Schulzentrum entfernt und Sperrungen wie auf der Holzwickeder Straße aufgehoben“, zählt der stellvertretene Baubetriebshofleiter Armin Nedomansky auf.
Jahrgang 1985, aufgewachsen auf dem Land in Thüringen. Fürs Studium 2007 nach Dortmund gekommen. Schreibt über alles, was in Holzwickede passiert. 17.000 Einwohner mit Dorfcharakter – wie in der alten Heimat. Nicht ganz: Dort würden 17.000 Einwohner locker zur Kreisstadt reichen. Willkommen im Ruhrgebiet.