Rauchverbot bei Veranstaltungen in Holzwickede Was halten die Bürger davon?

Rauchverbot bei Veranstaltungen: Das sagen Holzwickeder
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Ein geplantes Rauchverbot bei Veranstaltungen hat in Holzwickede eine große Diskussion ausgelöst. Vor zwei Tagen hatten die SPD und der Bürgerblock einen Antrag der Partei „Die Partei“ angenommen. Dieser sieht ein absolutes Rauchverbot bei öffentlichen Veranstaltungen vor.

Auch der Weihnachtsmarkt wäre von dem Beschluss betroffen gewesen. Nach einem Einspruch der CDU wurde das Verbot aber vorläufig wieder aufgehoben. In Holzwickede ist es trotzdem weiterhin das Gesprächsthema Nummer 1.

Rauchverbot stößt auf Unverständnis

Sabine und Klaus Venohr haben jahrzehntelang selbst geraucht. Seit zweieinhalb Jahren haben sie keine Zigarette mehr angerührt. Trotzdem kann das Ehepaar ein Rauchverbot auf öffentlichen Veranstaltungen nicht nachvollziehen.

„Die Bevormundung durch die Politik geht mir inzwischen auf die Nerven“, sagt Klaus Venohr. „Damals ist es wegen des Rauchverbots schon zum Kneipensterben gekommen. Dass jetzt überall an öffentlichen Stellen das Rauchen verboten werden soll, finde ich nicht in Ordnung.“

Sabine Venohr sieht durch das geplante Rauchverbot Kulturveranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt in Gefahr. „Auch die Raucher wollen sich einen gemütlichen Abend auf dem Weihnachtsmarkt machen. Wenn das Rauchen nicht mehr möglich ist, gehen die nicht mehr dahin“. Ihr Fazit: „Dann stirbt auch noch der Weihnachtsmarkt.“

Sabine und Klaus Venohr auf dem Wochenmarkt in Holzwickede.
Sabine und Klaus Venohr sprechen sich gegen ein Rauchverbot bei Veranstaltungen aus. © Stina Drechsel

Raucherecken als möglicher Kompromiss?

Es gibt aber auch Gegenstimmen, die sich für ein Rauchverbot bei öffentlichen Veranstaltungen aussprechen. „Gerade, wenn es so voll ist und die Leute rauchen, hat man immer Angst, Brandflecken abzukriegen. Deshalb finde ich das Rauchverbot gut“, argumentiert Beate Glasmacher aus Holzwickede.

Christel Brinker ist gespaltener Meinung: „Grundsätzlich finde ich es gut, wenn nicht geraucht wird“, meint sie. „Aber die diktatorische Art, mit der sowas beschlossen wird, finde ich falsch“. Sie hat aber einen Lösungsansatz parat: „Vielleicht könnte man auf Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt eine Raucherecke einrichten“, schlägt sie vor.

Rauchverbot inzwischen gekippt

Durch den Einspruch der CDU ist das geplante Verbot sowieso erst mal gekippt worden: Am 12. Dezember soll im Gemeinderat über die Entscheidung diskutiert werden. Die Debatte wird in den nächsten Wochen wohl nicht abreißen.