Die Holzwickeder Fraktionen sind mehrheitlich für ein Rauchverbot auf öffentlichen Veranstaltungen. Entgegen der Empfehlung der Verwaltung nahmen sie den Antrag von „Die Partei“ angenommen. Damit ist das Rauchverbot beschlossen und gilt ab sofort. Angesichts des Weihnachtsmarktes, der am Freitag (29.11.) um 18 Uhr beginnt, stellt das die Gemeindeverwaltung, allen voran das Ordnungsamt, vor große Herausforderungen.
„Ich war überrascht, dass es eine Mehrheit für das Rauchverbot gab“, erklärt der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Bernd Kasischke, am Tag nach dem Beschluss im Gespräch mit unserer Redaktion. „Unsere Position, den Antrag der ‚Partei‘ abzulehnen, war gut begründet. Ich hatte erwartet, dass eine Mehrheit die Probleme erkennen würde, ein solches Verbot durchzusetzen und zu sanktionieren.“
Dass Bernd Kasischke auch persönlich kein Fan des Rauchverbotes ist, damit hält er nicht hinterm Berg. „Ich persönlich glaube, die Besucher unserer Veranstaltungen konnten das bislang immer gut untereinander regeln. Ich habe deswegen noch nie einen Streit mitbekommen. Ich hatte mir erhofft, dass wir die Bürger nicht noch mehr reglementieren.“

Doch die persönliche Meinung des Beigeordneten ist in dieser Sache nebensächlich: „Nichtsdestotrotz haben wir dem Votum zu folgen und müssen das Verbot auf dem Weihnachtsmarkt umsetzen.“ Doch das sei leichter gesagt als getan. Immerhin sei der Sicherheitsdienst schon vor Wochen bestellt und instruiert worden, als ein Rauchverbot noch gar nicht zur Debatte stand. Um das Rauchverbot zu kontrollieren, müssten kurzfristig noch zehn weitere Mitarbeiter eingestellt werden.
Auch die offene Natur der meisten Holzwickeder Veranstaltungen mache eine Durchsetzung des Rauchverbots kompliziert. „Wenn jemand wiederholt beim Rauchen erwischt werden würde, müsste dieser des Geländes verwiesen werden. Doch beim Weihnachtsmarkt, Holzwickede Karibisch oder den Streetfood Märkten gibt es keinen klar umrissenen Platz, von dem man verwiesen werden könnte“, sagt Kasischke. „Wir haben nicht das Personal, einzelne Leute zu verfolgen, um zu kontrollieren, ob Platzverweise eingehalten werden.“
All diese Herausforderungen müssen jedoch bewältigt werden, um den politischen Beschluss durchzusetzen. Auf dem Weihnachtsmarkt werden zunächst Mitarbeiter der Ordnungsbehörde und entsprechende Hinweisschilder auf das frische Verbot hinweisen.
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