Obwohl der Konsum von Cannabis bereits seit dem 1. April legal ist, gilt das nicht für alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Die Gemeinde Holzwickede hat beispielsweise das Kiffen auf Events der Gemeinde verboten. Der Partei „Die Partei“ geht das nicht weit genug. In ihrem Antrag fordern Lukas Kaldenbach, der Vorsitzende der Partei, und der sachkundige Bürger Tobias Grimm ein vollständiges Rauchverbot auf Veranstaltungen der Gemeinde.
Eine Forderung, der sich viele Menschen anschließen. In einer Online-Umfrage der Redaktion, an der mehr als 300 Menschen teilgenommen haben, stimmen 55 Prozent der Befragten für ein generelles Rauchverbot. Sie befürworten die positiven Effekte, die eine solche Maßnahme hätte, darunter ein besserer Gesundheitsschutz für Besucherinnen und Besucher – und weniger Abfall.
44 Prozent der Umfrageteilnehmer lehnen ein Rauchverbot hingegen ab. Immerhin würde ein solches Verbot die Freiheit der Besucherinnen und Besucher einschränken und ohnehin gehöre das Rauchen für einige Menschen gerade bei sozialen Veranstaltungen einfach dazu. Ein Prozent der Befragten wollte sich nicht festlegen.
Welcher Argumentation die Holzwickeder Politik folgen wird, entscheidet sich am Mittwoch, 27. November. Dann tagt der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur um 17.30 Uhr im Emschersaal des Rat- und Bürgerhauses. Die Verwaltung der Gemeinde Holzwickede hat sich bereits im Vorfeld positioniert. Sie empfiehlt den politischen Fraktionen, den Partei-Antrag abzulehnen.

„Ein Rauchverbot nun auch auf öffentlichen Veranstaltungen im Freien einzuführen und durchzusetzen, würde zu einem erheblichen Kosten- und Zeitaufwand zu Lasten der Gemeinde führen“, heißt es in der Begründung der Gemeinde, die vom Fachbereich für Schule, Sport und Kultur verfasst wurde. „Veranstaltungsgelände müssten entsprechend eingezäunt, beschildert und stetig kontrolliert werden. Der daraus resultierende Aufwand wäre für die Gemeinde Holzwickede aufgrund der
zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel unverhältnismäßig.“
Zudem befürchtet die Gemeinde, dass die aus dem generellen Rauchverbot resultierende Atmosphäre zu weniger Besucherfluss führen könne. Als mögliche Ursachen werden längere Wartezeiten beim Einlass, mehr Security auf dem Gelände und ein höheres Konfliktpotenzial genannt. Die Partei hatte hingegen in ihrem Antrag argumentiert, dass der passive Konsum von Marihuana ebenso gesundheitsschädlich sei, wie das passive Rauchen von Tabak in Zigaretten.