Die Entsorgung von Abfall ist ein zentrales Element unserer Gesellschaft. Dass in diesem Bereich alles funktioniert, ist essenziell – sei es bei Bio-, Papier-, Restmüll oder auch Altkleidern. Doch gerade in letztem Bereich steht eine Änderung bevor, wie der Pressesprecher der Gesellschaft für Wertstoff und Abfallwirtschaft (GWA), Andreas Hellmich, im jüngsten Umweltausschuss erklärte. Zum 1. Januar des neuen Jahres tritt nämlich eine Gesetzesänderung in Kraft.
Bereits im Jahr 2018 wurde in der EU beschlossen, dass zum kommenden Jahreswechsel eine getrennte Sammlung von Textilien eingeführt wird, um die Wiederverwendung und das Recycling von Textilien zu verbessern. „Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, in diesem Fall die Gemeinde Holzwickede, sind dann zur getrennten Erfassung von Alttextilien verpflichtet“, erklärte Hellmich.
Bedeutet im Klartext: Alle Altkleider, die in Holzwickeder Containern landen, müssen sortiert und erfasst werden, bevor sie recycelt oder entsorgt werden können. Ein gehöriger Mehraufwand.
Schon jetzt sei die Situation im Bereich der Textilsammlungen kompliziert. So gebe es neben den öffentlich-rechtlichen Akteuren wie der GWA, auch gewerbliche Sammler, die mit den Textilien Geld verdienen möchten, und sogar illegale Sammler, die außerhalb gängiger Vereinbarungen agieren würden.

Um Ordnung in dieses Chaos zu bringen, bestehe seit 2012 eine Kooperation von Kommunen mit dem Kreis Unna und der GWA, um ein kreisweites Sammelsystem für Altkleider zu unterhalten. Das Ziel: Umwelt und Ressourcenschutz, die Pflege des Stadtbildes und Stabilität der Gebühren, so Hellmich. „Das System wird weiter bestehen.“
Allerdings kämen ab 2025 auch neue Verpflichtungen hinzu: So sei ab dann die Gemeinde Holzwickede auch dafür zuständig, für Ersatz zu sorgen, sollte ein Sammler kurzfristig ausfallen. „Das hört sich bedrohlich an, kriegen wir durch ein gutes Konzept aber aufgefangen“, ist sich Hellmich sicher. Er behält seinen Optimismus, auch wenn zuletzt in dem Feld große Textilrecyclingfirmen wie SOEX in Ostdeutschland insolvent gegangen sind.
Auf die Nachfrage der Politik, wann dieses Konzept denn einzusehen sei, vertröstete Hellmich auf einen späteren Zeitpunkt. „Qualität geht über Geschwindigkeit.“ So soll ein konkretes Konzept dem Rat der Gemeinde Holzwickede im Dezember vorgelegt werden.