
© Carlo Czichowski
Imbiss schlägt Alarm: Preise für Speiseöl, Fleisch und Fett explodieren
Ukraine-Krise
Speiseöl, Fett und auch Fleisch werden teurer: Imbiss-Betreiber Vaios Grivas aus Holzwickede kann davon ein Lied singen. Bei den Zahlen, die er nennt, dürfte jeder Unternehmer zusammenzucken.
Für Gyros müssen Holzwickeder ab sofort mehr Geld bezahlen: Die Preise für viele Produkte sind erst durch Corona, dann durch den Ukraine-Konflikt in die Höhe geschossen. Das merkt auch der Betreiber einer Imbiss-Bude in Holzwickede.
Vaios Grivas betreibt an der Hauptstraße 43 den Gyros-Grill. Auf Nachfrage erklärt er, wie stark die jüngsten Krisen sein Geschäft belasten. Die blanken Zahlen sprechen für sich: Vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine hat er für 10 Liter Rapsöl 9,90 Euro bezahlt. Jetzt zahlt er für die gleiche Menge 32 Euro.
Ähnlich ist es beim Fett: Hat er 10 Liter noch vor einigen Wochen für 9,20 Euro einkaufen können, muss er jetzt 28 Euro auf den Tisch legen. Für manche Produkte sind die Preise also um mehr als Dreifache gestiegen. Hinzu kommt die Tatsache, dass auch Fleisch mehr kostet. Auch hier ist der Kilopreis um 2 Euro gestiegen. Es handelt sich um Produkte, auf die der griechische Imbiss angewiesen ist.
„Wer kann sich einen Gyrosteller für 13 Euro leisten?“
Es sind aber nicht nur die gestiegenen Lebensmittelpreise, die sich bemerkbar machen. Grivas bietet auch einen Lieferdienst an, der während der Corona-Pandemie immerhin eine gesicherte Einnahmequelle darstellte und zudem Kunden an den Imbiss gebunden hat. Dieser Lieferdienst kostet ihn durch die aktuellen Spritpreise nun ebenfalls mehr. Von Heiz- und Stromkosten möchte er gar nicht erst sprechen.
Kurzum: Im Grunde ist alles teurer geworden, das Geschäft weniger rentabel. Starke Preiserhöhungen bei seinen Gerichten kann er sich kaum erlauben. „Wer kann sich einen Gyrosteller für 13 Euro leisten?“, fragt er sich mit Blick auf die Tatsache, dass die selben Probleme, die ihn derzeit begleiten, auch Verbraucher umtreiben.
Daher hat er bei den meisten Gerichten 10, 20 oder maximal 30 Cent draufgeschlagen. Ein Gyros-Teller kostet Stand jetzt 9,90 Euro, ein Taxiteller 7,90 Euro. Voraussagen wie sich die Preise weiterentwickeln, kann er nicht. Auch wenn die Zeiten schwer sind, sei sein Geschäft existenziell aber momentan nicht bedroht
„Es ist schwierig. Wir kriegen das noch hin, aber man weiß nicht wie es weitergeht“, erzählt der Imbiss-Gastronom. Er gibt sich jedenfalls kämpferisch: „Wir haben Corona geschafft. Dann werden wir das auch schaffen“, sagt Grivas – wohlwissend, dass er vom Markt abhängig ist und die wirtschaftliche Entwicklung durch Corona und den Ukraine-Krieg nur beobachten kann.
1993 in Hagen geboren. Erste journalistische Schritte im Märkischen Sauerland, dann beim Westfälischen Anzeiger in Werne. Spielt in seiner Freizeit gerne Handball und hört Musik.
