Hürden für Wohnungsbau an der Allee in Holzwickede sind zu hoch Baumschutz geht zu weit

Baumschutz geht zu weit: Unnötige Hürden für den Wohnungsbau
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Redakteur Christian Greis

Bäume sind wichtig, und wo möglich sollten sie immer erhalten bleiben – keine Frage. Wenn ein leerstehender Filialbunker der Sparkasse aber einem Wohn- und Geschäftsgebäude weichen soll und ein einzelner Baum den Baustart verzögert, ist der Baumschutz an der Stelle nicht verhältnismäßig.

Zumal das geplante Gebäude auch als Standort für die beiden Polizei-Bezirksbeamten im Gespräch ist. Die Polizei wäre dann zentral im Ort präsent, statt wie bisher an der Opherdicker Straße.

Das Engagement des Holzwickeders Jürgen Willutzki bewundere ich zwar, hat er doch dafür gesorgt, dass die Bäume vor Ort überhaupt erst in den NRW-Alleekataster aufgenommen wurden. In dem Fall behindert der Schutzstatus des Baumes aber ein Vorhaben, dessen Nutzen höher zu werten ist. Wegen einer Linde könnte sich das Projekt jetzt verzögern.

Zudem hat der Fall durchaus eine humoristische Note: Hier setzt sich ein politisch aktives FDP-Mitglied für einen einzelnen Baum ein, für den es an selber Stelle ohnehin eine Ersatzpflanzung hätte geben müssen. Das Problem ist nicht der Baum an sich, sondern seine ausladende Krone.

Stopp für das Verbrenner-Aus ab 2035, Klimaneutralität erst ab 2050 statt 2045 und Ausgleichszahlungen statt Ausgleichsflächen: Hätten sich die Wirtschaftsliberalen in ihrem Wahlprogramm mal lieber am Umweltbewusstsein ihres Holzwickeder Mitglieds ausgerichtet, hätte es bei den Bundestagswahlen vielleicht auch mit der 5-Prozent-Hürde geklappt. So rettet liberale Kraft immerhin eine Linde in Holzwickede.