Gesundheit
Auf Papier und per App: Apotheker in Holzwickede sind bereit für das E-Rezept
Ab September nehmen Apotheken E-Rezepte an. Holzwickeder Apotheker erklären, wie sich auf die Umstellung vorbereiten und worauf Patienten sich einstellen müssen. Bei der App gibt es noch Hürden.
Am Donnerstag, 1. September, ist es so weit. Das E-Rezept kommt und soll nach und nach die klassischen rosafarbenen Papierrezepte ersetzen. Die Apotheken in Holzwickede haben sich vorbereitet, um eine reibungslose Einführung der neuen Technologie zu ermöglichen.
„Ich kann für uns sagen, wir haben Schulungen absolviert, die technische Ausstattung funktioniert, Abrechnungspartner und Software stehen bereit“, sagt Christian van Bremen von der Rathaus-Apotheke. „Wir haben den Prozess allerdings noch nie unter Naturbedingungen getestet, weil wir noch kein E-Rezept von einem Patienten bekommen haben. Man muss natürlich trainieren, das haben wir in einer Simulation getan. Wir sind bereit.“
Auch Christian Ansink von der Apotheke im Borsig-Center ist optimistisch. „Ich nehme an, dass wir Apotheken vernünftig auf das E-Rezept vorbereitet sind“, so Ansink. „Natürlich sollte ab der ersten Sekunde alles 105-prozentig perfekt ablaufen, aber wir haben von der elektronischen Gesundheitskarte und der digitalen Terminvergabe im Impfzentrum gelernt, dass es häufig nicht auf Anhieb perfekt klappt.“
Apotheker in Unna: „Gemeinsam kriegen wir das schon hin“
Doch selbst wenn es Startschwierigkeiten geben sollte, würden die Leute nicht alleine gelassen. „Die Patienten stehen hier Menschen gegenüber, man kommuniziert nicht mit einer Maschine“, so Ansink. „Wir sind Ansprechpartner vor Ort und gemeinsam kriegen wir das schon hin.“
Doch allzu groß werden die Veränderungen für die Kunden der Apotheken nach van Bremens Vorstellung nicht ausfallen: „Ich glaube, dass es anfangs für den Kunden keinen Unterschied macht“, so der Apotheker. „Der wahrscheinlichste Fall ist, dass der Patient einen Ausdruck auf Papier bekommt. Statt des klassischen rosa Rezepts hat er dann ein Papier mit QR Code.“ In der Apotheke wird dieser Schlüssel eingelesen. Anschließend wird von einem Server das Rezept geholt.
E-Rezept kann über das Handy empfangen werden
Doch das elektronische Rezept kann auch mit einer App namens „E-Rezept“ empfangen und verwaltet werden. „Für die Übermittlung des E-Rezepts per App wurden sehr hohe Hürden gelegt“, kritisiert jedoch Apotheker van Bremen. „Nicht nur muss die Versichertenkarte NFC-fähig sein, der Patient braucht auch den entsprechenden Pin für seine Karte sowie ein NFC-fähiges Handy.“
NFC steht dabei für Near Field Communication und ist der Name einer kontaktlosen Datenübertragungstechnik. „Ich hoffe darauf, dass man es in allzu ferner Zukunft die Versichertenkarte als Überträger für das E-Rezept nutzen kann“, so van Bremen.
Ob ausgedruckt oder per App, das E-Rezept wird zum 1. September eingeführt. © picture alliance/dpa
Für einige Rezepttypen ist das E-Rezept zu Beginn noch nicht frei geschaltet. „Starke Betäubungsmittel sind noch nicht im ersten Schritt vorgesehen, denn diese sind ohnehin mit viel Bürokratie verbunden“, erklärt Apotheker Christian Ansink. „Dazu käme dann noch der Aufwand der digitalen Bürokratie. Es ist verständlicherweise im Interesse der Kunden, die Betäubungsmittel gegen starke Schmerzen benötigen, dass sie möglichst schnell Zugriff auf die Medikamente haben.“
Die Datensicherheit sieht Ansink durch die Digitalisierung des Rezept-Systems nicht gefährdet. „Der Großteil des Aufwandes, den wir mit dem E-Rezept haben, dient der Datensicherheit“, so Ansink. „Es ist sehr aufwendig zu gewährleisten, dass keine schwarzen Schafe ins System kommen. Das ist eben die Kehrseite der Medaille.“
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