Wirtin Tanja Vogt ist sich noch nicht ganz sicher, wie sie im Landgasthof Hölzer mit dem erwarteten Wegfall der Maskenpflicht umgehen soll. © Archiv/Marcus Land

Corona-Pandemie

Maskenpflicht fällt: Halten Händler und Wirte freiwillig daran fest?

Ab 3. April schreibt die Politik vielen Branchen wohl keine Maskenpflicht mehr vor. Wer möchte, kann sie aber selbst ausrufen. Aber wird das jemand tun? In Fröndenbergs Läden scheint es eine Tendenz zu geben.

Fröndenberg

, 28.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Bis zum 2. April gilt die aktuelle Coronaschutzverordnung des Landes NRW, die unter anderem eine Maskenpflicht in Handel und Gastronomie vorschreibt. Wie sich inzwischen immer mehr andeutet, wird diese Maskenpflicht danach fallen. Unternehmer in Fröndenberg können dann selbst entscheiden, ob sie über ihr Hausrecht Kunden oder Gästen Corona-Regeln vorschreiben. Aber werden das Wirte und Händler in der Ruhrstadt tun? Bei einer Befragung ergab sich jedenfalls ein einheitliches Bild.

Kunden haben die Wahl, Angestellte werden weiter Maske tragen

Die Unternehmerin Dagmar Neithart, die in Fröndenberg neben einem Geschäft für Herrenmode an der Winschotener Straße 12 auch einen Schreibwarenladen betreibt, hat dazu eine klare Haltung: „Ich werde das den Leuten freistellen, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht. Ich selbst werde sie jedenfalls weiter tragen und das vermutlich auch meinen Mitarbeiter so vorschreiben“, sagt sie.

Bisher habe sich keiner ihrer vier Angestellten mit dem Coronavirus infiziert. Ihr Ziel ist es, dass das nach Möglichkeit in den nächsten Wochen auch so bleibt. Mit einer Maskenpflicht für ihre Belegschaft hofft sie, dass der laufende Betrieb trotz hoher Corona-Infektionszahlen weniger gefährdet wird.

Dagmar Neithart, Inhaberin eines Schreibwarenladens in Fröndenberg, will auf jeden Fall weiterhin eine Maske tragen und das auch ihren Angestellten vorschreiben. Kunden sollen darüber aber selbst entscheiden können. © Archiv/Angelina Zander

Mit Blick auf ihre Kunden vermutet Neithart, dass der Wegfall der allgemeinen Maskenpflicht ohnehin kaum Veränderungen mit sich bringen dürfte: „Ich habe meine Kunden mal gefragt, wie sie das sehen. Die halten das für zu früh“, berichtet Neithart. Eine andere Meinung habe sie nicht gehört.

Wirtin setzt auf Eigenverantwortung der Kunden

Deshalb geht sie davon aus, dass die meisten Kunden weiterhin freiwillig eine Maske beim Einkaufen tragen werden. Mit der Entscheidung auf eine Maskenpflicht für Kunden zu verzichten hat sie sich bei dieser Sachlage nach eigenen Angaben überhaupt nicht schwer getan.

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Eicken Schneidersmann, Inhaberin des Hotels Haus Ruhrbrücke vertritt im Grunde die gleiche Auffassung: „Ich setze auf die Eigenverantwortung der Kunden“, sagt sie. Das bedeutet, dass jeder selbst entscheiden kann, ob er eine Maske tragen möchte oder eben nicht. „Die Angestellten werden das aber freiwillig weiterhin tun“, so Schneidersmann.

Um die Sicherheit in Sachen Coronavirus macht sie sich aber ohnehin weniger Gedanken: „Auf knapp 300 Quadratmetern können wir viele Menschen unterbringen. Außerdem haben wir einen Außenbereich“, sagt sie. Das Ansteckungsrisiko sei im Haus Ruhrbrücke daher allgemein eher gering.

Der Wegfall der Maskenpflicht wird in ihrem Fall weniger Arbeit bedeuten: Zuletzt haben sie und ihre Angestellten immer wieder Kunden auf die Maskenpflicht hinweisen müssen: „Manche haben das ewig vergessen“, sagt Schneidersmann. Dass sie wegfällt, erspart ihnen diese Hinweise und etwaige Diskussionen mit uneinsichtigen Gästen.

Tanja Vogt: „Wir brauchen Gäste“

„Ich sehe bei uns sowieso nicht das Ansteckungsrisiko wie ich das sehen würde, wenn man in der Disco oder in einer Kneipe auf engem Raum zusammensteht“, findet die Wirtin Tanja Vogt vom Landgasthof Hölzer. Sie will sich zwar noch nicht abschließend festlegen, tendiert aber Stand jetzt zur gleichen Lösung wie die beiden anderen befragten Unternehmerinnen.

Vogt möchte ihren Gästen allgemein ungerne etwas vorschreiben. Aus Überzeugung, aber auch aus einem pragmatischen Grund: „Wir brauchen Gäste und können uns nach den vergangenen Monaten eben nicht alles erlauben“, sagt die Wirtin mit Blick auf die teils starken Umsatzeinbußen, die es in ihrer Branche seit 2020 gab.

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