
© Thomas Kersten
Vom Praktikum zum Traumjob: Wie Norman König Schornsteinfeger wurde
Handwerk in Fröndenberg
Auf Norman König kommt demnächst eine große Verantwortung zu. Der 34-Jährige wurde zum neuen bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger für Teile von Unna, Holzwickede und Fröndenberg ernannt.
Es war fast wie Liebe auf den ersten Blick. „Ein Schornsteinfeger kam bei uns vorbei, um zu fegen. Wir kamen ins Gespräch, weil ich noch nicht wusste, was ich nach der Schule machen wollte. Er bot mir ein Praktikum an und danach stand schnell fest, dass ich diesen Beruf machen möchte“, erzählt Norman König.
Und dann ging es fix: Der Fröndenberger bekam einen Ausbildungsplatz und absolvierte seine Lehre bei Bernd Dupont. Anschließend stieg er immer weiter die Karriereleiter hinauf. Der nächste Schritt: Ab 1. Januar des kommenden Jahres hat König die Position des bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers inne.
Dann wird er für die Hälfte von Holzwickede, die Ortsteile Unna-Billmerich, Fröndenberg-Strickherdicke und -Dellwig sowie einen kleinen Teil in Unna-Stadt zuständig sein. Er löst damit Uwe Fleischauer, der altersbedingt seine Tätigkeit niederlegt, ab.
Feuerstättenschau als eine der Aufgaben
„Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe, mit der vor allem eine größere Verantwortung und mehr Bürokratie verbunden sind“, erzählt der 34-Jährige. An seinem Beruf liebt er vor allem den Kontakt mit den Menschen und die Vielseitigkeit.
Als bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger gehören unter anderem die Feuerstättenschau, Ausstellung bzw. Änderung des Feuerstättenbescheides, Führen des Kehrbuchs und Bauabnahmen nach Landesrecht zu seinen Aufgaben.
Zusätzliches Studium in Dortmund
Hinter dem Fröndenberger liegt ein langer Weg, der ihm die neue Stelle nach dem Jahreswechsel ermöglichte. Nach seiner Ausbildung arbeitete er fünf Jahre lang in Hagen. Nach einer Gesellenprüfung legte er 2010 seine Meisterprüfung ab. Anschließend absolvierte er ein berufsbegleitendes Studium der Betriebswirtschaft bei der Handwerkskammer Dortmund.
Eine anstrengende Zeit, erinnert sich der 34-Jährige: „Nach der normalen Arbeitswoche bin ich am Freitagabend nach Dortmund gefahren, um mich dort weiterzubilden. Der ganze Samstag ging anschließend dafür auch drauf. Da war leider wenig Zeit für Freizeit“, sagt der passionierte Jäger und Angler. Zudem plant König für die kommenden Jahre auszubilden. Für das nächste Jahr ist noch ein Ausbildungsplatz zu vergeben.
Dass er Schornsteinfeger durch und durch ist, hat man an seinem Hochzeitstag im Kettenschmiedemuseum gemerkt: Seine Frau heiratete er in voller Montur. Und die Kollegen standen Spalier, ergänzt er mit einem Schmunzeln.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
