
Durch Coronafälle bei den Mitarbeitern beklagt Geschäftsführer Heinz Fleck im Schmallenbach-Verbund vermehrt den Ausfall von Personal. © Archiv/Lisa Dröttboom
Schmallenbach-Haus kämpft wegen Corona-Pandemie mit Personalmangel
Pflege
Durch Krankheitsfälle und Quarantäne-Regelungen fehlen dem Schmallenbach-Verbund Pflegekräfte. Geschäftsführer Heinz Fleck erwartet eine Verschlechterung der Situation im Winter.
Erst die Sorge um die Bewohner, jetzt um die Mitarbeiter – die Corona-Pandemie stellt den Schmallenbach-Verbund vor große Herausforderungen. Zurzeit zeigen sich auch in der Einrichtung wieder vermehrt Corona-Fälle.
„Wir hatten vor zwei Wochen noch 20 infizierte Bewohner innerhalb eines Hauses, jetzt sind es zum Glück nur noch acht“, berichtet Geschäftsführer Heinz Fleck. Die gute Nachricht dabei: Die Krankheitsverläufe sind dank des Impfschutzes bisher bei allen Bewohnern mild.
Dennoch blickt Heinz Fleck sorgenvoll auf die Entwicklung der Pandemie. Besonders wegen der Personalsituation. „Wenn sich unsere Mitarbeiter infizieren, müssen die natürlich in Quarantäne.“ So sei es schon jetzt schwierig, den Dienstplan zu füllen. Für den Winter rechnet Fleck mit vermehrten Ausfällen.
Gesunde Mitarbeiter müssen Mangel ausgleichen
„Die Arbeit wird natürlich trotzdem nicht weniger, wir können unsere Bewohner ja nicht einfach zu ihren Angehörigen schicken.“ Das bedeutet im Umkehrschluss: Die gesunden Mitarbeiter müssen den Personalmangel ausgleichen. „Das kann natürlich kein Dauerzustand sein. Da ist es absolut verständlich, dass auch Leute aus dem Job aussteigen.“
Aktuell ist der Schmallenbach-Verbund wieder vermehrt auf die Unterstützung von Fremdfirmen angewiesen. Diese hatte man 2020 zu Beginn der Pandemie erstmalig eingesetzt. „Im vergangenen Jahr war es dann ein bisschen ruhiger, jetzt brauchen wir die Unterstützung wieder.“
Problem zeigt sich auch in anderen Einrichtungen
Auch in Gesprächen mit Leitern anderer Pflegeeinrichtungen der Region zeige sich zurzeit, dass der Personalmangel ein großes Problem ist, so Fleck. Wegen des festen Personalschlüssels können nicht einfach mehr Mitarbeiter in den Seniorenheimen eingestellt werden.
„Ein großes Problem ist auch, dass mit zehn Krankheitstagen pro Pflegekraft gerechnet wird“, sagt Heinz Fleck. Das sei aber besonders zu Pandemiezeiten nicht realistisch. 2021 waren es laut dem TK-Gesundheitsreport in der Altenpflege im Schnitt über 25 Krankheitstage pro Pflegekraft. „Das ist ein erheblicher Unterschied, der sich nicht so leicht ausgleichen lässt“, so Fleck.