Begeisterte Radfahrer machen bei NRW-Radtour Station in Fröndenberg „Anstrengend, aber super“

Radfahrerstadt Fröndenberg macht ihrem Ruf alle Ehre
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Besser hätte es wohl nicht laufen können: Rund 1400 Radfahrerinnen und Radfahrer haben am Samstag (20. Juli) am dritten Tag der NRW-Radtour 2024 eine lange Mittagspause in Fröndenberg eingelegt. Die Stadt hatte sich dafür prächtig in Schale geworfen.

Die Kulturschmiede samt Kettenschmiedemuseum war genauso geöffnet wie das Rennradmuseum und die Fahrradkirche St. Josef in Westick. Vielen der Tour-Teilnehmer stand nach einer gut zweieinhalbstündigen Fahrt von Dortmund über Holzwickede nach Fröndenberg angesichts von Temperaturen von um die 30 Grad der Sinn aber gar nicht allzu sehr nach touristischen Angeboten, sondern einfach nur nach Essen, Getränken – und nach Schatten.

Teilnehmer der NRW-Radtour 2024 sitzen vor der Fröndenberger Kulturschmiede an einer Biergarnitur und starhlen in die Kamera.
Die meistern Teilnehmer der NRW-Radtour 2024 suchten angesichts der hohen Temperaturen ihr Heil im Schatten. Aber nicht alle. © Marcel Drawe

Ganz viel Schatten fanden die Besucherinnen und Besucher im Kettenschmiedemuseum, in dem Museumsschmied Dagobert Köster seine Arbeit präsentierte und über 1600 Grad heißes Eisen zu Bojenketten schmiedete und die Gäste sich außerdem ganz viele Ausstellungsstücke ansehen konnten.

Enge Straßen in Dortmund

Die Erfahrungen, die die Tour-Teilnehmer unserer Redaktion schilderten, klangen einander ähnlich. Eigentlich alles prima an diesem schönen Sommertag, aber es gab Schwierigkeiten, am Morgen aus Dortmund wegzukommen. Viele enge Straßen erschwerten die Fahrt für die Radler. Es sei das erste Mal gewesen, dass die NRW-Radtour, die sich komplett an Hobby-Radfahrer richtet, so intensiv in einer Großstadt stattfand, berichtete die zuständige Polizei Hamm.

In Holzwickede, das die Radfahrer durchquerten, und Fröndenberg waren enge Straßen dann weniger ein Problem, zumal das Teilnehmerfeld sich auf zwei große Blöcke aufteilte. Dementsprechend lange dauerte es denn auch, bis wirklich alle Radfahrerinnen und Radfahrer es in den Himmelmannpark geschafft hatten.

Dicht an dicht fahren viele Radfahrerinnen und Radfahrer am Samstag, 20. Juli, bei der NRW-Radtour 2024 auf der Ruhrstraße in Fröndenberg.
Dicht an dicht waren die Radfahrer am Samstag auf der Ruhrstraße unterwegs. © Marcel Drawe

Zu den ersten, die die Strecke von der Dortmunder City an die Ruhr zurückgelegt hatten, zählte ein Mann aus dem Oberbergischen Land nahe Gummersbach, der erstmals an der Tour teilnimmt und die Strecke ausdrücklich lobte: „Die Gegend ist schön“, sagte er, auch wenn das Streckenprofil verglichen mit seiner Heimat nicht allzu herausfordernd sei: „Das ist ein Kindergeburtstag!“

Ihre NRW-Radtour-Premiere feierte auch Bianca aus Schwerte, die sich freute, dass sie an den vier Tagen schöne Ecken des Ruhrgebiets sehen konnte. Ein alter Tour-Hase ist dagegen ein Radfahrer aus Köln, der schon vor mehr als 10 Jahren zum ersten Mal an der Tour teilgenommen hat. Die Strecken seien immer toll, in diesem Jahr habe es vielleicht mal den einen oder anderen Stau zu viel gegeben, weil es über enge Straßen ging. Aber am Ende stand: „Ein Lob an alle Organisatoren!“

Die Zieleinfahrt bei der NRW-Radtour liegt zusammengeknickt am Boden. Einige Radfahrer stehen davor oder weichen aus.
Das provisorische „Ziel“ brach zwischenzeitlich zusammen, wurde aber schnell wieder aufgebaut. © Marcel Drawe

In eine ähnliche Richtung äußerte sich der verantwortliche Einsatzleiter der Polizei, Thomas Stasiak. Sein Fazit fiel positiv aus, auch wenn die Tour angesichts des heißen Wetters nicht nur für die Radfahrer, sondern „auch für meine Kollegen auf den Motorrädern“ sehr anstrengend sei. Kleinere Stürze einzelner Radfahrer habe es gegeben, aber „es war alles harmlos“.

Polizei-Einsatzleiter Thomas Stasiak zog im Interview mit hellwegeranzeiger.de ein positives Fazit.
Polizei-Einsatzleiter Thomas Stasiak zog im Interview mit hellwegeranzeiger.de ein positives Fazit. © Marcel Drawe

Nicht zuletzt nutzten viele Fröndenberger Vereine und Initiativen die Gunst der Stunde, betrieben die Stände vor Ort und machten unter dem Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Helfer ordentlich Umsatz. Ermöglicht hatte ihnen das die Stadt, die zwar nach Angaben eines Mitarbeiters die Grundversorgung abdeckte, aber darüber hinaus den Vereinen viele Möglichkeiten gegeben hatte, sich zu präsentieren.

Fröndenberg wird übrigens auch im nächsten Jahr wieder einen Radsport-Festtag erleben. Wie schon 2023 soll dann hier wieder die Deutschland-Radtour der Profis vorbeiführen. Aber auch 2024 musste sich die Stadt alles andere als verstecken.

Viele Bilder und ein Video finden Sie bei hellwegeranzeiger.de

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