Vielleicht ist es am Ende einem Grill der Freiwilligen Feuerwehr aus Fröndenberg zu verdanken, dass ein Leben gerettet wird. Denn ganz in der Nähe des Feuerwehrhauses, sozusagen quer über den Edeka-Parkplatz, konnten sich Fröndenbergerinnen und Fröndenberger am Samstag (20.7.) typisieren lassen.
Das Ziel der Aktion: einen Spender oder eine Spenderin zu finden, dessen bzw. deren Stammzellen zu Stefan passen. Seit Anfang des Jahres steht fest, dass der 52-jährige Mendener an Blutkrebs erkrankt ist, nur eine Stammzelltherapie ihn retten kann.

Stefans Geschwister und Schwägerin haben zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Knochenmarkspende (DKMS) eine Typisierungsaktion ins Leben gerufen. Am Samstag waren Fröndenbergerinnen und Fröndenberger und beispielsweise auch die Gäste der NRW-Radtour 2024 aufgerufen, im Fitnessstudio „Life“ am Harthaer Platz einen Abstrich vorzunehmen. Das Material wird an die DKMS geschickt und dort daraufhin untersucht, ob ein Spender für Stefan infrage kommt.
Doch vor Ort wusste nicht jeder sofort, wo man sich typisieren kann. „Bestimmt bei der Feuerwehr“, dachte sich der eine oder andere – doch die hatte damit nichts zu tun und schickte die Spendierwilligen zum „Life“. Und kam schließlich selbst mit einer kleinen Delegation: „Es haben mehrere Leute bei uns gefragt“, da haben wir gedacht, wir können selbst helfen, sagte einer der Begleiter von Livia Bongers.

„Wenn‘s einem selbst schlecht geht ...“
Ihre eigene Spendenbereitschaft sei dann auch ganz zufällig entstanden: „Wir waren gerade mit dem Dienst durch“, sagte sie und nannte es eine „Selbstverständlichkeit“, sich typisieren zu lassen: „Wenn‘s einem selbst schlecht geht, möchte man ja auch, dass einem geholfen wird.“
Worte, die Monika Steffen gerne hörte. Sie und ihre Frau, Stefans große Schwester Iris, hatten vor einiger Zeit die DKMS angeschrieben und um Hilfe gebeten. Die Gesellschaft hatte Material nach Fröndenberg geschickt. Die Typisierung selbst verläuft ungefähr so kompliziert wie ein Corona-Test, ist also nicht sonderlich aufwendig.

Via QR-Code konnte man sich vor Ort mit dem Smartphone bei der DKMS registrieren, selbst mit einem Wattestäbchen einen Abstrich von der Innenseite der Wange nehmen, das Stäbchen abgeben, fertig. Wer am Samstag nicht dabei sein konnte, kann sich auch auf www.dkms.de/stefan registrieren und bekommt Material nach Hause geschickt.
Am Ende der vierstündigen Aktion konnten sich Monika und Iris bei 32 potenziellen Spenderinnen und Spendern bedanken – und bei Petra Scheiing, die als „Life“-Inhaberin Räume zur Verfügung gestellt hatte. Nun bleibt die Hoffnung, dass die Typisierung Erfolg hat. Getreu dem Motto der Aktion: „Aufgeben ist keine Option!“