Ruhrtalradweg
Neugier lockt Radler Els und Fred Mulder von Holland nach Fröndenberg
Tourismus und Fröndenberg – sind sie wirklich wie die zwei Königskinder, die nicht zueinander kommen können? Die Macher einer neuen Attraktion am Marktplatz erleben es in den letzten Wochen anders.
Els und Fred Mulder radeln an diesem Morgen geradewegs auf den Markt zu. Das Ehepaar hatte seine Tour im holländischen Leiden begonnen. Jetzt sind sie vom Ruhrtalradweg abgebogen und steuern auf ein Ziel zu, das noch gar nicht ausgeschildert ist: das neue Rennradmuseum.
Vor dem Gebäude steigen sie von ihren Fahrrädern ab und beäugen erst einmal interessiert, was im Schaufenster ausgestellt ist. Bernd Kern öffnet die Tür und nach kurzer freundlicher Begrüßung finden sich die Niederländer auf einem Rundgang durch Fröndenbergs neue Sehenswürdigkeit wieder.
Holländer hatten noch nie von Fröndenberg gehört
Fast täglich stünden rund zehn Neugierige, die meisten mit einem Fahrrad an der Hand, vor dem Museum. „Die lassen wir dann auch schon herein“, erzählt Hans Kuhn. Das Rennradmuseum wird zwar erst am 14. August offiziell eröffnet. Aber es hat sich in der Welt der Radler schon herumgesprochen.
Sammler Andreas Grünewald (r.) nutzte 2018/2019 übergangsweise ein leeres Ladenlokal, um einen Teil seiner Rennradsammlung zu präsentieren. Schon damals wurden nicht wenige wie Michael Nicolai aus Hattingen bei ihrer Fahrt durch Fröndenberg auf die Ausstellung aufmerksam. © Archiv/Marcus Land
Diese Gäste schicke man natürlich nicht weg. Els und Fred Mulder hatten noch nie zuvor von Fröndenberg gehört. Die passionierten Radwanderer waren über das Internet auf das Museum aufmerksam geworden, als sie ihre Tour planten.
Aus der schönen Grachtenstadt Leiden radelten sie über die Grenze bei Emmerich zunächst ins Paderborner Land und stiegen dann bei Meschede auf den Ruhrtalradweg ein. „Das ist heute Tag elf“, erzählt Els Mulder. Gut 60 Kilometer legten sie täglich zurück und übernachten dann entlang der Strecke.
Auf dem Ruhrtalradweg weiter Richtung Duisburg
Für Fröndenberg war keine Herberge, stattdessen etwas Kultur eingeplant. Eine gute halbe Stunde machten sie im Rennradmuseum Rast. Vielleicht noch ein Getränk gegenüber in der Gastronomie? „Vielleicht“, grinst das Ehepaar. Schließlich habe man noch einige Etappen vor sich. Bis Duisburg, dem westlichen Ende des Ruhrtalradweges, soll es noch gehen und dann auch per pedes wieder zurück gen Heimat.
Der Ruhrtalradweg bringt Fröndenberg, hier ein Abschnitt zwischen Altendorf und Dellwig, nicht wenige Tages- und Übernachtungsgäste. © Archiv/Udo Hennes
In der Zeit der Planungen für das Rennradmuseum hatte es auch Kritik gegeben: Radrennsport interessiere nur Spezialisten, aber nicht die Allgemeinheit. Hans Kuhn und Bernd Kern, die gemeinsam mit einem Team von Ehrenamtlichen des Fördervereins den Laden schmeißen, sehen das naturgemäß anders.
Freizeitradler bestaunen Trikot des Olympiasiegers
Dass die meisten bisherigen Besucher allein durch das Internet auf das Rennradmuseum aufmerksam geworden sind, spricht für die Museumsmacher ohnehin Bände. Mit Bannern und Hinweisschildern will man künftig auch spontane Gäste vom Ruhrtalradweg, Radler oder Spaziergänger in die Ausstellung locken.
Der Besuch der Freizeitradler Els und Fred Mulder bewies ebenfalls das Gegenteil. Hans Kuhn lenkte den Blick der beiden Holländer als Erstes auf ein Trikot ihres Landsmann Hennie Kuiper: Der ist nicht nur ein guter Freund von Hans Kuhn, sondern war unter anderem 1972 Olympiasieger im Straßenrennen und 1975 Profi-Weltmeister. Da erfüllte erst einmal ein „Ah und Oh“ den Raum und die Mulders steuerten sofort auf die Trophäe zu.
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