Vor dem Martinszug versammelten sich die Teilnehmer an der Kettenschmiede im Himmelmannpark. Fackelträger sorgten für etwas Licht nach Einbruch der Dunkelheit.

© Udo Hennes

War es zu voll bei St. Martin? – „Nicht wenn 80.000 ins Stadion gehen“

dzVideo: Martinszug in Fröndenberg

Rund Tausend Teilnehmer begleiteten am Sonntag in Fröndenberg mit Laterne Sankt Martin. An der Josefkirche wurde es proppenvoll. Die Veranstalter bangen nun um die Veranstaltungen im Dezember.

Fröndenberg

, 15.11.2021, 18:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Mit diesem Andrang beim traditionellen Martinszug hatte bei der Katholischen Kirchengemeinde niemand gerechnet. Gemeindereferent Heiner Redeker begründet, warum ohnehin eine Absage kaum in Betracht kam.

Selbstverständlich habe man die steigenden Corona-Infektionszahlen registriert. Ein Konzept sollte daher die Teilnahme so sicher wie möglich machen: Schauspiel der Mantelteilung draußen, Brezelausgabe verstreut an verschiedenen Ständen, in Papiertüten verpackte Stutenkerle, Empfehlung einen Mundschutz zu tragen.

Enttäuschung für Kinder vermieden

Grundsätzlich habe man sich aber auch sehr sicher gefühlt, weil die Veranstaltung komplett an der frischen Luft stattgefunden habe, so Heiner Redeker. Alles war lange geplant, die Infektionslage spitzte sich erst in den letzten Tagen zu.

Jetzt lesen

„Eine Absage wäre sehr sehr schwer geworden“, gibt Redeker zu bedenken. Man hätte bei den Kindern eine große Enttäuschung ausgelöst. „Außerdem können Sie das niemanden begründen, wenn am nächsten Samstag wieder 80.000 ins Stadion gehen“, findet Redeker.

Zwar gab es auch vereinzelte Stimmen von Eltern, die zum Beispiel an der St.-Josef-Kirche in Westick ein dichteres Gedränge beobachteten. Ein Vater sagte im Gespräch mit unserer Redaktion, er sei mit seinen beiden kleinen Kindern nicht bis zum Ende des Umzugs mitgegangen, weil es ihm nicht mehr ganz geheuer war.

Bange Blicke auf die Nikolaus-Umzüge

Heiner Redeker hat dagegen Rückmeldungen erhalten, wonach auch bei der Brezelausgabe „alles sehr zivilisiert“ abgelaufen sei.

In der Katholischen Kirchengemeinde richte man nun bange Blicke gen Nikolaus: Am 5. und 6. Dezember sind eigentlich wieder Umzüge in Warmen und Bausenhagen geplant. Spitze sich die Lage weiter zu, sei darüber neu zu verhandeln. Für Veranstalter sei alles eine Frage der Abwägung. „Es gibt nicht den Königsweg“, so Redeker.