Die Bauarbeiten am neuen Sportpark Ruhr in Fröndenberg hatten im April dieses Jahres begonnen.

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Andreas Wette (FDP): „Sanieren ist gut – aber nicht die Luxus-Variante“

dzHaushalt 2022 in Fröndenberg

FDP-Ratsherr Andreas Wette findet, dass der Stadt heute auf die Füße fällt, dass in der Vergangenheit zu großzügig Geld verplant worden ist. Kritik muss auch eine Fraktion für ihre Haushaltsanträge einstecken.

Fröndenberg

, 14.12.2021, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Liberale hält mit Kritik nicht hinterm Berg: Seiner Meinung nach hätte der Griff in die Rücklagen wesentlich kleiner ausfallen können, wenn Rat und Verwaltung sich in der Vergangenheit mit sparsameren Lösungen begnügt hätten.

In der zweiten Wahlperiode ist Andreas Wette einziger Ratsvertreter der FDP und daher ohne Fraktionsstatus. Schon in der Vergangenheit hat sich der Liberale mit Kritik an Stadtverwaltung nicht zurückgehalten und nicht selten gegen die Ratsmehrheit gestimmt.

Mehrkosten wegen Altlasten absehbar

Unterm Strich bescheinigt er dem Kämmerer zwar, dass der Haushaltsentwurf Hand und Fuß hat, ob er dem Zahlenwerk in der letzten Sitzung des Rates am kommenden Mittwoch (15. Dezember) zustimmen wird, weiß Wette noch nicht.

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Einige Einzelpositionen gefielen ihm überhaupt nicht. Wette erneuert seine Kritik an der Modernisierung des Stadions an der Graf-Adolf-Straße in der beschlossenen Form. „Eine Sanierung wäre gut gewesen, aber nicht diese Luxus-Variante“, findet Andreas Wette. Die Kosten waren von der Verwaltung ursprünglich auf rund 1,7 Millionen Euro geschätzt worden, das Land hatte später eine Förderung von 913.000 Euro bewilligt. Ein Gesamtvolumen, das in Wettes Augen nicht zu rechtfertigen ist. Zumal eine umfangreichere Altlastensanierung zusätzlich mit 350.000 Euro zu Buche schlägt. Kosten, die man hätte absehen können, findet Wette, „wenn man die Poahlbürger in Fröndenberg gefragt hätte, was früher dort abgekippt worden ist“.

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Dagegen werde für Straßensanierungen immer noch zu wenig Geld in den Haushalt eingestellt. Und auch für den Hochwasserschutz, vor allem in Warmen und am Löhnbad, werde man künftig riesige Summen benötigen.

Kein Verständnis habe er zudem dafür, dass 40.000 Euro für ein Gutachten ausgegeben werden sollen, das die Machbarkeit eines Jugendamtes in Eigenregie der Stadt untersuchen soll – ein Antrag der FWG-Fraktion.

Stadtrat soll Sparpotenzial beim Kreis aufzeigen

Als Mitglied des Kreistages könne er seine Ratskollegen nur dazu auffordern, sich ehrlich zu machen: Wenn die FWG und mit ihm der gesamte Stadtrat die hohen Kreisumlagen von insgesamt mehr als 20 Millionen Euro kritisiere, „soll er fünf Punkte beschließen, was der Kreis künftig nicht mehr machen soll.“ Dann habe er als Kreistagsmitglied eine Grundlage, in Unna zu intervenieren.

Für die Zukunft des Haushalts müsse man hoffen, dass Corona nicht nochmals zum Einbruch bei der Gewerbesteuer führe. „Uns geht es nur gut, weil das Land Geld in den Finanzausgleich steckt und der Bund die wegbrechende Gewerbesteuer erstattet – nicht weil wir so gut gewirtschaftet haben“, so Wette.