
© Hans Blossey/Archiv
Hunderte Betten: Neue Hotels eröffnen noch dieses Jahr – weitere sollen kommen
Nach dem Corona-Tief
Nach Ostern eröffnet ein neues Hotel in der Dortmunder City, weitere Hotels sind in Bau. Doch wie ist eigentlich die Lage in der coronageschädigten Hotelbranche? Wir haben nachgehört.
Volles Stadion beim BVB und E-Bike-Festival in der City. Langsam füllt sich der Veranstaltungskalender wieder. Und das macht sich auch in den Dortmunder Hotels bemerkbar. „Die Zahlen zeigen, dass das Geschäft zurückkommt“, freut sich Matthias Rothermund, Geschäftsführer von Dortmund-Tourismus.
Das ist auch bitter nötig. Denn Hotels und Gastronomie haben unter der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen in den vergangenen zwei Jahren sehr gelitten.
Mit 368.416 Hotelgästen und 675.370 Übernachtungen fiel die Bilanz in den Dortmunder Hotels für 2021 zwar um knapp 0,3 Prozent besser aus als im Vorjahr. Die Zahlen liegen aber weiter unter dem Vor-Corona-Niveau. Denn 2019 wurden in Dortmunder Hotels nach jahrelangem Anstieg 1,4 Millionen Übernachtungen verzeichnet - und ein Ende des Booms schien nicht absehbar.

Das Intercity-Hotel an der Katharinenstraße steht kurz vor der Eröffnung. © Oliver Volmerich
Mit den Zahlen von 2021 ist Dortmund wieder auf dem Niveau von 2003 angekommen - bei deutlich mehr Hotels. Insgesamt sank die durchschnittliche Betten-Auslastung so um etwa 50 Prozent gegenüber der Zeit vor Corona, rechnet man bei Dortmund-Tourismus vor.
Deutlicher Anstieg bei Übernachtungen
Immerhin: Schon im November und Dezember 2021 ging die Kurve mit einem Plus von rund 170 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich nach oben - dank Weihnachtsmarkt, wieder einsetzenden Geschäftsreisen und Kulturveranstaltungen.
Dortmund sei halt ein Reiseziel, das man sowohl geschäftlich wie in der Freizeit meist anlassbezogen nutzt, erklärt Rothermund. „Und noch fehlen viele Business-Anlässe wie Messe und Kongresse.“
Der Experte freut sich zwar darüber, dass der Veranstaltungskalender in Dortmund sich wieder füllt. Er rechnet aber nicht mit einer sehr schnellen Normalisierung. „Es wird wohl noch ein bis zwei Jahre dauern, bis wir an das alte Niveau anknüpfen können“, sagt Rothermund. „Wir wollen da weitermachen, wo wir 2019 aufgehört haben.“
Dazu passt auch, dass es am 19. April mit dem Intercity-Hotel an der Katharinenstraße die erste große Hotel-Neueröffnung seit eineinhalb Jahren gibt. Allerdings rechnet Rothermund nicht mehr damit, dass die vor Jahren noch angekündigten rund 20 Hotelprojekte in Dortmund alle realisiert werden. Bereits geplatzt ist wohl der Plan für ein 500-Betten-Hotel in einem Hochhaus an der Kreuzung Ophoff an der Märkischen Straße/B1.
Trotzdem ist absehbar, dass der Dortmunder Hotelmarkt nach dem Intercity-Hotel weiteren Zuwachs bekommt. An der Rheinischen Straße ist direkt am Dortmunder U ein Komplex für ein Doppelhotel der Marriot-Gruppe mit den Marken „Moxy“ und „Residence Inn“ in die Höhe gewachsen. „Mit rund 300 Zimmern ist das noch einmal eine starke Angebotssteigerung in der Innenstadt“, stellt Rothermund fest. Ein Eröffnungstermin ist freilich noch nicht bekannt.

Das Studenten-Appartment-Haus Basecamp an der Kampstraße/Ecke Brückstraße bietet auch 118 Hotelzimmer. © Hans Blossey
Weiterhin für 2022 ist die Eröffnung des Prizotels mit 155 Zimmern im früheren Gesundheitshaus an der Hövelstraße angekündigt, dessen Umbau auf Hochtouren läuft. Das Basecamp-Hotel an der Kampstraße bietet neue 118 Zimmer, das Moods an der B1 99 Zimmer.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
