Angebot auf Sparflamme Frust über Gastronomie im Dortmunder U

Angebot auf Sparflamme: Personalnot bei Gastronomie im Dortmunder U
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Die Familiensonntage am jeweils ersten Sonntag im Monat mit kostenlosen Angeboten auf allen Ebenen gehören zu den beliebtesten Veranstaltungen im Dortmunder U. Auch am 8. Januar hatten große und kleine Besucher wieder viel Spaß etwa mit Bastelangeboten und den Fußball-Robotern der TU Dortmund. Doch es gab auch Ärger.

„Unser Haus war voll“, berichtet U-Verwaltungs-Chef Stefan Heitkemper. „Aber es gab für die Besucher noch nicht einmal einen Kaffee.“ Denn beide Gastro-Betriebe im Haus, das Bistro „Moog“ im Erdgeschoss und der „Brauturm“ in der obersten Ebene, waren tagsüber geschlossen.

„Wir brauchen ein Museumscafe“, fordert Heitkemper - und erntete mit dieser Forderung unter anderem auf Facebook viel Zustimmung. „Viele Besucher wünschen sich das“, bestätigt der U-Turm-Chef.

Das gibt es auch mit dem „Moog“ auch geben. „Der Ausfall am Familiensonntag war ein einmaliger Notfall, weil kurzfristig Personal ausgefallen ist“, erklärt Thomas Pieper, Geschäftsführer der Panurama GmbH als Betreiberin. Generell sei das Bistro tagsüber geöffnet und soll sogar für den Tagesbetrieb umgebaut und im Design angepasst werden.

Generell drücken die Panurama GmbH als Betreiberin der Gastronomie im U wie viele andere Gastro-Betriebe aber große Personalsorgen. Der „Brauturm“ mit bayrischen Spezialitäten hat so nur von Mittwoch bis Sonntag ab 17.30 Uhr geöffnet. Auch das Restaurant „Emil“ im früheren Auerbachs-Keller unter dem U-Turm hat erst ab 18 Uhr bzw. sonntags ab 17 Uhr geöffnet.

Zu wenig Personal

Thomas Pieper bedauert das sehr. „Wir würden gern länger öffnen“, erklärt er auf Anfrage. Doch es fehlt - wie fast überall in der Gastronomie - an Personal. „Wir stehen da mit dem Rücken zur Wand“, sagt Pieper. Ein Koch oder eine Köchin werde ebenso gesucht wie Servicekräfte

Kellnerinnen mit Bier im Brauturm im Dortmunder U
Als "modernstes und höchstes Wirtshaus Deutschlands" wird der "Brauturm" im Dortmunder U angepriesen. Geöffnet hat er allerdings aktuell nur abends. © Bastian Pietsch

„Wir suchen händeringend Mitarbeiter“, erklärt der Panurama-Chef. Im Erfolgsfall soll der „Brauturm“ mit toller Aussicht über die Stadt ab März/April auch tagsüber geöffnet sein, wenn dort Veranstaltungen stattfinden, ersatzweise das „Moog“. „Und das lieber gestern als morgen“, versichert Thomas Pieper.

Er hofft auf Besserung im Frühjahr - wobei ihm ein Umstand zu Gute kommt. Denn auch das kulturelle Programm im U-Turm findet aktuell nur auf Sparflamme statt.

„Fast alle Ausstellungen des Dortmunder U sind derzeit geschlossen“, erklärt Stefan Heitkemper. Das gilt auch für das Museum Ostwall (MO) im U.

„Große Inspektion“ für U-Turm

Grund sind umfangreiche Wartungsarbeiten und TÜV-Prüfungen aller technischer Anlagen, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften alle zehn Jahre umfassend durchgeführt werden müssen. Denn der U-Turm gilt baulich als Hochhaus. „Wir haben sozusagen eine ‚große Inspektion‘“, erklärt Heitkemper.

Im Laufe des Frühjahrs sollen dann die verschiedenen Ausstellungsebenen nach und nach wieder geöffnet werden - angefangen mit der Hochschul-Etage, auf der ab seit 24. Januar bis zum 12. Februar die „PEP-Posterschau“ zu sehen ist. Am 2. Februar öffnet auf der „uzwei“-Etage für kulturelle Bildung die neue Ausstellung „Unbeschwert“.

Am 17. März eröffnet dann auf der Ausstellungsebene in der 6. Etage die große Ausstellung mit Werken des Medienkünstlers Nam June Paik „I expose the music“, die auch international Besucherinnen und Besucher anziehen soll.

Zuvor startet schon ab 11. März die dazu passende Ausstellung von Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten unter dem Titel „We grow, grow and grow, we´re gonna be alright and this is your show“. Die neu gestaltete Dauerausstellung des Museums Ostwall (MO) wird erst ab dem 30. April wieder geöffnet sein.

Einen Familiensonntag soll es am 5. Februar trotzdem geben. „Es wird ein besonderes Programm geben“, kündigt Heitkemper an. Dann auch wieder mit einem gastronomischen Angebot im „Moog“.

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