
Es war eines der schönsten Zeichen, dass die Vereine der Stadt Bergkamen geben können. Und damit ist nicht die Stadtverwaltung gemeint, sondern das gesellschaftliche Leben innerhalb der Stadtgrenzen von Bergkamen.
Der Ausdruck „Verein“ kommt von „vereinen“. Gemeinsam etwas tun, miteinander, auch füreinander. Dass das für die Bergkamener Vereine nicht nur in ihrer eigenen Vereinsblase gilt, sondern bezogen auf die ganze Stadt, das haben die Vereinsvertretertreffen in den einzelnen Ortsteilen in den vergangenen Wochen gezeigt. Und sie haben die Behauptung Lügen gestraft, dass das Interesse an solchen Veranstaltungen zum Austausch generell zu gering sei, um sie überhaupt anzubieten.
Dass das Gegenteil der Fall ist, haben die Vereine durch die Bank in allen Ortsteilen gezeigt. In Oberaden und Weddinghofen gab es keinen freien Platz mehr, in Heil war das Vereinsheim mehr als gut gefüllt, auch in Rünthe war das Interesse groß. Dort standen die Treffen auch nie auf der Kippe – anders als in Mitte und Overberge.
Bergkamen-Mitte ist unbestritten ein schwieriges Pflaster für Vereine. Der Dorfcharakter der anderen Ortsteile ist nicht mehr in der Form vorhanden. Die Stadtmitte ist zudem ein besonderer Schmelztiegel der Nationen mit all den einhergehenden Problemen. Doch gerade das Treffen der Vereine in Mitte hat gezeigt, dass ein Miteinander gewünscht ist. Ja, sogar verlangt wird. Und eigentlich nicht nur einmal im Jahr, sondern viel öfter. Eben weil es hier die Probleme gibt, denen man sich stellen möchte, statt ihnen auszuweichen.
Das inbrünstige „Ja“ auf die Frage, ob ein Verein die Führung bei der Planung eines Festes übernehmen soll, an dem alle mitwirken können und sollen, war mehr als ein „Ja, macht Ihr mal“. Es war ein „Ja“ der Wertschätzung, der Dankbarkeit und vor allem der Hoffnung. Und somit Auslöser eines Gänsehautmoments. Danke!