„So etwas Kleines habe ich noch nie gesehen“, sagt Patrick Gundlach, Pressesprecher der Feuerwehr Bergkamen, am Morgen nach dem Einsatz: Er und seine Kollegen von der Einheit Rünthe haben am Dienstagabend (3. September) eine Baby-Katze befreit, die unter dem Dach eines Hauses an der Schlägelstraße gefangen war. Das Tierchen ist nur wenige Tage alt.
Und es befand sich schon länger in der misslichen Lage. Die Bewohner des Hauses hätten schon seit zwei Tagen das verzweifelte Maunzen gehört, es aber nicht richtig zuordnen können, sagte Gundlach. Schließlich alarmierten sie am Dienstag um 20.24 Uhr die Feuerwehr.
Die Feuerwehrleute kletterten mithilfe einer Steckleiter auf das Gebäude, mussten aber auch erst einmal herausfinden, was da und vor allem wo es miaute. „Es handelt sich um ein Zechenhaus, das vier Dächer hat“, berichtet Gundlach. „Die wollten wir am Abend nicht komplett abdecken.“ Ein Teil des Daches allerdings musste die Feuerwehr dann doch demontieren.
Vermutlich hat die Katzen-Mama das Tier verloren
Die kleine Katze befand sich nämlich zwischen der Dämmung und den Dachpfannen. Wie sie dort hingekommen war, ist nicht klar. Gundlach vermutet, dass die Katzen-Mama ihr Junges im Maul trug und beim Klettern auf dem Dach verloren hat. Dann ist das kleine Tier offenbar durch einen Spalt gefallen.

Nachdem die Feuerwehrleute das verängstige und ausgehungerte Kätzchen vom Dach geholt hatten, brachten sie es zunächst einmal in ihr Feuerwehrgerätehaus an der Martin-Luther-Straße. Dort gab es eine Art Notversorgung: „Wir haben ihr mit einer Spritze Wasser gegeben“, sagte Gundlach.
Tierfreunde kümmern sich
Dann stellte sich den Tierrettern die Frage, was denn nun aus der Baby-Katze wird. Normalerweise ist in solchen Fällen das städtische Ordnungsamt der erste Ansprechpartner. Es bringt die Fundtiere dann im Tierheim unter. Das allerdings kam in diesem Fall nicht infrage.

Denn, so hat Gundlach bei einer katzenkundigen Kameradin in Erfahrung gebracht, so ein Junges muss intensiv betreut und nahezu stündlich versorgt werden. Deshalb kamen die Feuerwehrleute schließlich auf die Idee, den in Kamen ansässigen Verein Tierfreunde zu kontaktieren, der sich um ausgesetzte, wilde und verunfallte Tiere kümmert.
Die Tierhelfer übernahmen das verwaiste Kätzchen und Gundlach und die anderen Feuerwehrleute sind froh, es in guten Händen zu wissen. „Vielen Dank an @Tierfreunde e.V. für die gute Zusammenarbeit“, ist im Einsatzbericht auf der Facebook-Seite der Feuerwehr zu lesen.