Zwei Wirte voller Leidenschaft Neuer Chef in Unnaer Traditionslokal

Zwei Wirte voller Leidenschaft: Neuer Chef in Unnaer Traditionslokal
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Heimlich, still und leise hat sich ein großer Wechsel in der Unnaer Gastronomie vollzogen: Seit dem 1. November 2022 hat Naim Kassemyar das Restaurant „Oller Kotten“ von Guiseppe Muratore übernommen. Bei einem gemeinsamen Gespräch berichten beide, wie sich diese Zusammenarbeit ergeben hat: „Mit 73 Jahren wollte ich langsam etwas kürzer treten“, sagt Muratore. Auf eine Anzeige hin hatte sich Kassemyar gemeldet und schnell war man sich einig.

„Nach zehn Minuten haben wir uns schon perfekt verstanden“, bestätigt Kassemyar. Beide haben etwas, das sie verbindet: „Wir sind beide Gastronomen aus Leidenschaft“, so Muratore. Der Italiener hat seit 1973 insgesamt sieben Lokale gehabt. „Im Jahr 1993 bin ich mal nach Italien zurückgegangen“, so Muratore. Doch 2009 kehrte er zurück und hatte dann vor, mit 65 in den Ruhestand zu treten. „Aber es hat sich irgendwie nie ergeben“, sagt der Gastronom lachend.

"Oller Kotten" in Unna
Das Restaurant „Oller Kotten“ ist nun unter neuer Leitung. © Marcel Drawe

Wenn er auch um einiges jünger ist, hat auch Kassemyar einen ähnlichen Weg gemacht: „Schon mit zwölf habe ich beim Papa in der Küche ausgeholfen“, so der neue Wirt des Ollen Kotten. Seine Familie hat fast 30 Jahre lang das Restaurant „Venezia“ in Holzwickede betrieben und er selbst ist seit vielen Jahren in der Gastronomie zu Hause. Im Jahr 2020 hat er das Restaurant Venezia abgegeben, um sich in einem anderen Bereich auszuprobieren. Schnell zog es ihn aber in die Gastronomie zurück.

„Es gibt ja viele, die eine Arbeit in der Gastronomie unattraktiv finden“, sagt Muratore. Doch wie bei allem im Leben, sei es eine Sache der Leidenschaft: „Wenn ich die Leidenschaft, das Talent dazu habe, dann gibt es keinen schöneren Beruf“, ist sich Muratore sicher. So sieht es auch sein Nachfolger in dem Traditionslokal: „Wenn ich es liebe, mit Menschen zu tun zu haben, wenn ich Freude habe, Gastgeber zu sein und die Leute zu verwöhnen, dann ist das der schönste Beruf der Welt“, so Kassemyar.

Zwei Wirte aus dem gleichen Holz

Da die beiden Gastronomen aus dem selben Holz geschnitzt sind, war der Übergang ohne große Veränderungen möglich: „Ich habe schon seit Juni vergangenen Jahres hier mitgearbeitet“, berichtet Kassemyar. Er lernte alles kennen und als im November der Stabwechsel vollzogen wurde, ging das ohne Veränderungen vonstatten. „Die Speisekarte wurde nicht geändert und die gelegentlichen Besonderheiten sind geblieben“, so Kassemyar.

Gute Getränke, hochwertige typisch italienische Speisen und immer wieder besondere Angebote an Fleisch- und Fischgerichten werden auch zukünftig das „Oller Kotten“ auszeichnen. Muratore ist zumindest an den Wochenenden stets vor Ort und ansonsten haben die beiden auch einige kreative Ideen. „Was wir planen wird aber erst vorgestellt, wenn ein spruchreifes Konzept vorliegt“, so Kassemyar.