Langes Ringen um einen neuen Eigentümer Problem-Immobilie in Unna wird zwangsversteigert

„B1-Öhrchen“ wird versteigert: Langes Ringen um einen neuen Eigentümer
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Jetzt also doch: Hatte eine Post-Panne die Zwangsversteigerung des bekannten Grundstücks im vergangenen Jahr noch verhindert, soll der Termin jetzt nachgeholt werden. Konkret geht es dabei um einen Teil des „B1-Öhrchens“.

Lange Vorgeschichte

Dabei handelt es sich um die Fläche innerhalb der bogenförmigen Auffahrt von der Morgenstraße auf die Bundesstraße. Das 4500 Quadratmeter große Grundstück ist mit verschiedenen Gebäuden bebaut, der Verkehrswert beläuft sich nach einem Gutachten auf 603.000 Euro. Zuletzt wurde dort eine Spielhalle betrieben.

Die Zwangsversteigerung hat eine jahrelange Vorgeschichte: Bereits vor vier Jahren sollte das Areal am Amtsgericht in Unna einen neuen Eigentümer bekommen. Der Termin im Mai 2021 blieb allerdings erfolglos. Das lag vor allem daran, dass der Noch-Eigentümer intervenierte und kurzfristig auf etwaige Risiken für den Erwerber hinwies. Dabei ging es um eine Altölbelastung, mögliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg oder dringend zu behebende Gebäudeschäden.

Verfahrensbeteiligte konnte nicht erreicht werden

Ein durch das Amtsgericht Unna veranlasstes Altlastengutachten vor einem neu anberaumten Termin im November 2024 bestätigte später: Auf den Käufer könnten Kosten für die Sanierung der Böden in Höhe von rund 150.000 Euro zukommen. Und eine ehemalige Obstwiese im östlichen Teil des Areals sei dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Ob sich Interessenten davon abschrecken lassen, ist unklar. Das Gericht musste die Versteigerung absagen. Die Zustellung an eine Beteiligte, die offenbar in Österreich lebt, konnte nicht rechtzeitig erfolgen, sagte Dirk Brahm, Direktor des Amtsgerichts. Da eine Rückmeldung für die Zwangsversteigerung aber essenziell ist, musste der Termin aufgehoben werden.

Dirk Brahm ist seit 2023 Direktor am Amtsgericht in Unna.
Amtsgerichtsdirektor Dirk Brahm hat erläutert, warum die Zwangsversteigerung im November 2024 ausgefallen ist. © Sylvia Mönnig (Archiv)

Am Freitag, 13. Juni (10 Uhr, Sitzungssaal 115 im Amtsgericht an der Friedrich-Ebert-Straße 65a), soll es einen weiteren Versuch geben, für das Teilstück des „B1-Öhrchens“ einen Käufer zu finden.

Für das angrenzende alte Teppichland hatte es mit dem Unternehmen Marco Messebau bereits einen neuen Eigentümer gegeben.

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