„Wir erfuhren von der Eishalle in Unna durch einige Follower, die uns traurig von der Schließung berichteten. Als wir vor Ort waren, fiel uns, nachdem wir einmal um das Gebäude gegangen sind, eine offen stehende Tür auf. Diese war auch im Video zu sehen, weder aufgebrochen noch abgeschlossen.“
Der YouTuber „ItsMarvin“ hat jüngst ein Video in der stillgelegten Eishalle in Unna gedreht. Gemeinsam mit einer Gruppe ist er durch die einzelnen Hallen und Räume gelaufen und hat sie unter die Lupe genommen. Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Unna kritisieren die Aktion und erstatteten Anzeige gegen die Gruppe.
„Wenn Unbefugte, wie im Video gezeigt, an Elektrizitätsanlagen, Lüftungen und Kälteanlagen hantieren, besteht hohe Verletzungs- wenn nicht Lebensgefahr“, hieß es.
„Mag ja sein, dass der Eigentümer das als gefährlich ansieht, allerdings besitzt dieser auch eine entsprechende Verkehrssicherungspflicht, die er ja offensichtlich nicht nachkam“, reagiert der YouTuber darauf. Wäre die Tür einfach erschlossen gewesen, wäre kein Video entstanden. „Abgesehen davon, mag man sich kaum ausmalen, hätten Kinder diese Tür entdeckt und dort ihr Unwesen getrieben. Auch wenn es bei uns sehr lässig und unverantwortlich wirkt, irgendwelche Taster zu betätigen, wissen wir hier fachlich schon genau, was wir tun. Der kleine Junge von nebenan jedoch nicht.“
Verletzung der Sicherungspflicht verleitet
Möglicherweise habe die Gruppe sich mit einem Hausfriedensbruch strafbar gemacht, gesteht der YouTuber. „Allerdings wäre es dazu nie gekommen, hätte sich nicht der Eigentümer vorher, durch Verletzung seiner Sicherungspflicht, dazu verleitet, dieses Objekt zu betreten.“
Die Gruppe besuche regelmäßig so genannte Lostplaces „mit dem Hintergrund, die Vergangenheit noch einmal aufleben zu lassen oder auf Missstände aufmerksam zu machen“, erklärt er die Faszination dahinter.
In der Eishalle Unna wird das Video von ItsMarvin allerdings das letzte gewesen sein, denn die Wirtschaftsbetriebe haben Maßnahmen getroffen. Die Zugänge der Halle wurde alle geprüft und noch einmal abgesichert, erklärt der Eigentümer. Die Polizei hat die regelmäßigen Kontrollfahrten rund um die Eissporthalle zudem verstärkt, auch eine 24-Stunden-Überwachung ist geplant.
Der Eishallen-Eigentümer will nun dafür Sorge tragen, dass niemand Unbefugtes mehr die Eishalle betreten kann.