Erst vor wenigen Tagen hatte Wilhelm Ruck beklagt, außer der Eingangsbestätigung noch keine Reaktion auf seine Anmeldung im Rathaus erhalten zu haben. Nun bekommt der „Unna braucht Eis“-Mitbegründer seine Antwort. Es ist eine Liste von Fragen.
Ruck hatte sein Konzept für eine erneute Bürgerabstimmung zum Eissport in Unna dem Rathaus zur Vorprüfung vorgelegt, um vor rechtlichen Fallstricken gefeit zu sein, wenn die eigentliche Unterschriftensammlung los geht. Im nächsten Schritt würden jene Unterschriften dokumentieren, ob es genügend Unterstützer eines neuen Bürgerentscheides gibt. Und erst dann würden die Wahlberechtigten in Unna tatsächlich über die Idee eines Eishallenneubaus am bisherigen Standort in Königsborn abstimmen.
Die Stadtverwaltung prüft das Ansinnen gründlich, hat nach eigenen Informationen einen Arbeitskreis gebildet, dem Stadtkämmerer Michael Strecker, Mitarbeitende von Bürgerservice, Sport-Bereich, Immobilienmanagement und Ratsbüros sowie der Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU) als Eigentümerin des Grundstückes angehören.
Zulässig ist ein Bürgerbegehren nur mit Aussagen zu den Kosten
Was grundsätzlich fehle, um das Bürgerbegehren als zulässig einzustufen, sei eine stichhaltige Kostenschätzung, heißt es aus dem Rathaus. Sie würde von der Verwaltung erstellt, die dafür aber noch einige Eckpunkte abfragen will, um die Größe und Kosten eines möglichen Neubaus zu erfassen.

Die Stadt hat nun eine Liste entsprechender Fragen an die drei Vertretungsberechtigten des neuen Bürgerbegehrens versandt. Sie sollen beispielsweise konkretisieren, welche Sportarten in der neue Eishalle ausgeführt werden sollen. Davon wären dann Folgen etwa für die Größe der Eisfläche oder die Anzahl von Nebenräumen wie Umkleiden abzuleiten.
Eine Festlegung wünscht sich die Stadt aber auch in der Frage, welche Nutzergruppen in die Halle kommen würden, ob sie also neben dem Vereins- und Schulsport auch ein öffentliches Angebot für jedermann bekommen soll. Letzteres etwa würde vermutlich einen Schlittschuhverleih nötig und ein Bistro zumindest sinnvoll machen.
Andere Fragen zielen auf das Betreibermodell und somit auf die daraus folgenden Personalkosten sowie das Energiekonzept ab.
„All diese Angaben benötigen wir für die Kosteneinschätzung, die nicht nur die Baukosten für die Errichtung, sondern auch die Folgekosten für den Betrieb einer Eissporthalle für Jahrzehnte berücksichtigen muss“, sagt Bürgermeister Dirk Wigant. Deshalb bitte die Stadtverwaltung nun darum, die benötigten Konkretisierungen des beabsichtigten Bürgerbegehrens vorzunehmen und „alsbald mitzuteilen“.
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