Verpackungssteuer scheitert in Unna Grünen-Vorschlag findet keine Fürsprecher

Verpackungssteuer scheitert: Grünen-Vorschlag findet keine Fürsprecher
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Weniger Plastikmüll, mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Ziele, die wohl jeder Politiker in Unna so formulieren würde. Darüber, welche Maßnahmen auf dem Weg dorthin angemessen sind, gehen die Meinungen hingegen weit auseinander. So sind Unnas Grüne mit einem Vorstoß in Richtung Verpackungssteuer nun auf ganzer Linie gescheitert.

Mit dem Vorschlag, Unnas Gastronomie mit einer Steuer für Einwegverpackungen zu belegen, hatte sich die Ratsfraktion eines so klassisch grünen Themas angenommen, dass nicht einmal der Abstimmungspartner CDU zu begeistern war.

Auch die Verwaltung war vom Grünen-Vorschlag wenig angetan. Zwar freue sich die Stadt wörtlich „über jeden Euro“, aber der Städte- und Gemeindebund rate aktuell von der Einführung einer Verpackungssteuer ab. Zudem sei die Verwaltung mit Unnas Gastronomen, die ob des Grünen-Antrags bereits in Sorge waren, in Gesprächen. Auf dieser Ebene könnte konstruktiv an der Vermeidung von Verpackungsmüll gearbeitet werden.

Die übrigen Fraktionen befürchteten ähnlich wie die Stadt Probleme bei der Umsetzung, die derzeit auch Vorreiter Tübingen habe. Zudem leide die Gastronomie immer noch unter Corona-Einbußen, Inflation und Personalmangel. Und den Imbiss um die Ecke zu besteuern, während es bei großen Supermärkten auch Salate, Sushi und Co. zum Mitnehmen gibt, wäre nicht fair, hieß es im Haupt- und Finanzausschuss. Dort wurde der Antrag nach kurzer Debatte abgelehnt.

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