Gefährliche Hochstapelei: Im Sommer 2023 bewarb sich der Unnaer (46) für einen Job als Rettungssanitäter, präsentierte ein gefälschtes Zeugnis und hatte tatsächlich Erfolg. Später flog die Täuschung auf. Jetzt saß der Mann mit einschlägigster Vergangenheit im Amtsgericht Unna auf der Anklagebank.
Ein Dortmunder Rettungsdienst erhielt die Bewerbung 2023 online – inklusive eines Abschlusszeugnisses, das den 46-Jährigen aus Unna als Rettungssanitäter auswies. Doch bei dem Dokument handelte es sich um eine Attrappe, da er die Prüfung nicht bestanden hatte. Doch davon ahnte der neue Arbeitgeber nichts und so war er zwischen Ende August 2023 und Ende Januar 2024 als Rettungssanitäter tätig und verdiente rund 9400 Euro.
Im Prozess versicherte der Unnaer, seine Frau habe die Bewerbung samt Zeugnis verschickt. Als er das später rausbekommen habe, habe er das Ganze nicht richtiggestellt. Zumal ihnen das Wasser bis zum Hals gestanden habe. Das alles tue ihm „mega leid“. Er würde sich über eine weitere Bewährung freuen.
„Eine schwierige Situation rechtfertigt nicht die Begehung von Straftaten“, betonte der Richter. Er glaube ihm, dass seine Frau alles gemacht habe, aber spätestens beim Bewerbungsgespräch habe er es gewusst. Der Fall endete mit einem Paukenschlag: acht Monate Haft ohne Bewährung wegen Fälschung beweiserheblicher Daten und Betrugs.
Zwei andere Rettungsdienste – DRK in Iserlohn und Reinoldus in Dortmund – hatten die Bewerbungen ebenfalls erhalten, sie aber nicht berücksichtigt.