Herbstlaub bedeutet Arbeit: Straßen halten in Unna in der Regel die Stadtbetriebe sauber. Für die Gehwege sind die Anlieger der angrenzenden Grundstücke verantwortlich. Aber wohin mit dem Laub, wenn die Biotonne voll ist? Sammelkörbe, ein freiwilliger Service, sind eine willkommene Unterstützung - aber nicht für alle.
Schöne Bäume – viel Laub
Alte Bäume haben große Kronen und entsprechend viele Blätter. Seit einigen Wochen ist das an bestimmten Straßen in Unna wieder besonders deutlich spürbar: Das Herbstlaub muss weggeräumt werden. „Diese Lindenallee ist toll“, sagt Wolfgang Frenser, Anwohner der Hertingerstraße. Er wolle keinen der großen Straßenbäume missen. Mit ihrem Laub hat er wie andere Anwohner aber viel Arbeit. Das regelmäßige Abfegen des Bürgersteigs störe ihn noch nicht einmal. Das sei eine Arbeit, die er gern erledige, so Frenser. „Ich weiß nur nicht, wohin mit dem ganzen Laub.“
Sammelkörbe als Service
Für die private Biotonne sei die Laubmenge im Herbst viel zu groß, sagt Frenser. Neidisch blickt der Unnaer auf Straßenzüge, wo die Stadtbetriebe Laubsammelkörbe aufgestellt haben. Die Drahtkörbe können mit „städtischem“ Laub gefüllt werden, die Stadtbetriebe saugen sie dann regelmäßig leer. Frenser hat nachgefragt. Vor dem Haus, in dem er wohnt, werde aber kein solcher Korb aufgestellt. Das ärgert ihn. „Ich erwarte von der Stadt Unna, dass sie uns Bürger unterstützt.“

Körbe an 13 Standorten
In Unna gibt es 13 Standorte für diese Laubkörbe, wie die Pressestelle der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion berichtet. Je ein Korb steht an der Gerichtsstraße, im Nicolaiviertel und in Kessebüren. Drei Sammelbehälter haben die Stadtbetriebe an der oberen Friedrich-Ebert-Straße aufgestellt, insgesamt sieben entlang der Morgenstraße. Voraussichtlich bis Ende des Jahres sollen die Körbe stehen bleiben.
„Es handelt sich dabei seit Jahren um dieselben Standorte, die bedarfsorientiert aufgestellt wurden“, teilte die Pressestelle mit. Und: „Weitere Standorte sind nicht geplant.“
Ablieferung kostenlos möglich
Bürger dürfen während der Laubzeit die Blätter von Straßenbäumen auch kostenlos beim Servicehof abgeben, wie die Stadt betont. Da er kein Auto hat, könne er das aber nicht, sagt Wolfgang Frenser.
Wenn das Laub an den Baumstämmen zu Haufen zusammengekehrt wird, sammeln die Stadtbetriebe es in der Regel mit ihren Räumfahrzeugen ein im Rahmen stillschweigender Duldung. Aber erlaubt ist das eigentlich nicht. „Es ist eine unbefriedigende Situation“, sagt Wolfgang Frenser. Er fordert eine Neuregelung für das kommende Jahr.