Der Carekauf, der die Nahversorgung in Unna-Hemmerde seit 2010 gewährleistet hatte, soll zum 30.9. endgültig schließen. Dies hat die Gesellschafterversammlung der Carint gGmbH jetzt beschlossen. Bereits im März 2024 hatte sich angedeutet, dass dem einzigen Nahversorger vor Ort die Schließung drohte.
Dabei war der Supermarkt, der als gemeinnütziger Integrationsbetrieb geführt wird, nicht von hohen Renditen wie beispielsweise in der freien Wirtschaft abhängig. Ein leichtes Plus hätte bisher immer dafür sorgen können, dass sich der Markt tragen könne.

Trend konnte nicht umgekehrt werden
Auch die Maßnahmen, die von der Carint, einer Tochtergesellschaft des Caritasverbandes für den Kreis Unna e.V., ergriffen wurden, konnten eine sich seit 2023 andeutende Verringerung der Umsätze nicht abwenden. Eine Öffentlichmachung in der Gesellschaft, eine Kosteneinsparung sowie initiierte Nachbarschaftsfeste und Dialoge mit den Bürgern in Hemmerde konnte nicht verhindern, was nun beschlossen wurde.
Die sich zuspitzende Situation wurde dann noch durch die Eröffnung eines großen Supermarktes im benachbarten Büderich weiter verschärft. „Die Gesellschaftsversammlung sieht unter diesen Umständen keine Möglichkeit, den Markt langfristig weiterzubetreiben“; erklärt Caritas-Vorstand Ralf Plogmann.
„Lange Erfolgsgeschichte, die es in dieser Form selten gab und gibt“
Die künftige Leerstelle wird einen Einschnitt in die Nahversorgung in Unna-Hemmerde bedeuten. „Der Markt war lange ein wichtiger Anlaufpunkt für die Menschen in Hemmerde und wurde von vielen als Vollversorger genutzt“, sagt Plogmann. „Doch für immer mehr Bürgerinnen und Bürger hat der Carekauf nicht mehr die Notwendigkeit, sondern dient als Markt für Zukäufe“, fügt er hinzu.
Personal soll nicht alleine gelassen werden
Im Carekauf sind zehn Mitarbeiter, die Hälfte von ihnen mit Behinderung, beschäftigt. Wie es mit den Angestellten nach der Schließung weitergehen wird, sei Caritas-Vorstand Ralf Plogmann ein besonderes Anliegen. Er versichert, sich für deren Belange und berufliche Zukunft starkmachen zu wollen: „Wir werden gemeinsam und in Einzelgesprächen nach Möglichkeiten suchen, wie es für sie weitergehen kann. Das betrifft natürlich vor allem die Mitarbeiter mit einer Behinderung. Sie alle haben sich großartig engagiert und verdienen unsere Unterstützung“, erklärt Plogmann.