Für Ligaspiele, wie sie die KJEC-Mannschaften austragen, sind Kunststoffplatten als Untergrund in einer Eishalle vom Verband nicht zugelassen. © Udo Hennes
Eissporthalle
„Unna braucht Eis“: Kunststoffeis ist „überhaupt keine Option“
Die Anregung der Grünen-Fraktion, in der Eishalle Unna statt „echtem“ Eis Kunststoffplatten zu nutzen, löst bei „Unna braucht Eis“ Kopfschütteln aus.
Wilhelm Ruck war schnell. Kaum las der Vorsitzende von „Unna braucht Eis“ am Mittwochabend, dass die Grünen im Unnaer Rat Kunststoffplatten als Alternative zu „echtem“ Eis in der Eissporthalle vorschlagen, da schrieb er auch schon eine Mail. Adressat: Der Präsident des Eishockeyverbandes NRW, Rainer Maedge. Rucks Frage: Wären Ligaspiele, so wie sie die KJEC-Mannschaften austragen, auf Kunststoffplatten zulässig? Noch in der Nacht bekommt er eine Artwort: Nein, auf Kunststoffplatten dürfen keine Ligaspiele des Verbandes ausgetragen werden. Mehr noch: Auch für andere Eissportarten seien Kunststoffplatten nicht zugelassen, informiert Maedge „Unna braucht Eis“.
„Ganz ehrlich, da fragt man sich doch, warum sich die Grünen nicht vorher schlau gemacht haben, bevor sie diesen Antrag gestellt haben“, sagt Ruck im Gespräch mit unserer Redaktion am Donnerstag. In ihrem Antrag bitten die Grünen nicht nur um Prüfung, ob die Kunststoffplatten die komplette Kühltechnik ersetzen könnten, sondern sie fordern auch eine Kosten-Nutzen-Analyse, was die Austragung von Profi-Wettbewerben in anderen Eishallen betrifft, falls Unna auf „echtes“ Eis verzichte und „nur“ auf Kunststoffplatten trainiere.
Bewegungsablauf ist auf Kunststoff völlig anders als auf Eis
Auch das hält Ruck für problematisch: „Die Spieler könnten gar nicht auf den Kunststoffplatten trainieren; das ist dann ein völlig anderer Bewegungsablauf als auf echtem Eis.“ In Unna auf Kunststoffeis trainieren, um dann in Bergkamen (KJEC) oder Dortmund (Eistanz/Eiskunstlaufen) Wettbewerbe auszutragen, sei den Sportlern auch nicht zumutbar. Das Laufen auf Kunststoffplatten sei kein Schlittschuhlaufen, so Ruck weiter. „Das würde vielleicht maximal für Freizeitläufer gehen, aber allein die Folgekosten für diese Kunststoffplatten sprechen schon dagegen“, sagt der Vorsitzender von „Unna braucht Eis“.
So müssten die Platten nicht nur komplett neu eingebaut werden, sie würden vor allem regelmäßig ausgetauscht werden müssen. „Wenn ich da mit Schlittschuhen drauf gehe, verursacht das Kratzer. Das ist bei echtem Eis zwar genauso, aber dafür hat man ja eine Eisaufbereitungsmaschine“, erklärt Ruck. Kunststoffplatten hingegen müssten bei zu starker Verkratzung ausgetauscht werden, damit man sie weiter nutzen könne.
Für Wilhelm Ruck ist daher klar: „Kunststoffplatten sind für uns überhaupt keine Option. Wenn es eine so tolle Idee wäre, wieso haben dann nicht längst alle Eishallen diese Technik?“
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