Unfall auf Zebrastreifen lässt Rufe nach Ampel laut werden „Die Autos kommen angebrettert“

Unfall auf Zebrastreifen löst Rufe nach Ampel an der Kleistraße aus
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Am Tag nach dem schweren Unfall auf dem Zebrastreifen an der Kreuzung Karlstraße/Kleistraße in Unna ist Beate Giel dort mit ihrem Hund unterwegs. Die Autos halten ordnungsgemäß an, als die Spaziergängerin die weißen Markierungen überquert. Das war am Vortag anders, als eine 39-Jährige, die einen Kinderwagen schob, von einem Mercedes-Fahrer (80) auf dem Zebrastreifen angefahren wurde.

Die Passantin mit dem Hund hat von dem Unfall gehört. „Die Situation hier ist gefährlich. Die Autos kommen angebrettert“ warnt Giel und zeigt auf die Fahrspur, die aus Richtung der Provinzialstraße zu dem Zebrastreifen führt. Der Unfall ereignete sich in Gegenrichtung, als der Fahrer des SUV die Fußgängerin auf dem Zebrastreifen erfasste. Das Kleinkind blieb unverletzt. Der Kinderwagen, den die Frau schob, soll nicht von dem Auto berührt worden sein.

Die Ermittlungen der Polizei zur Unfallursache laufen. Auch am Tag danach kann Polizeisprecher Bernd Pentrop nichts Neues dazu sagen. Es bleibt unklar, warum der Autofahrer nicht am Zebrastreifen gestoppt hat, um die Frau mit dem Kind durchzulassen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 80-Jährigen. Weil keine Anhaltspunkte auf eine Fahruntauglichkeit bestehen, darf er seinen Führerschein behalten und seinen Geländewagen vom Typ Mercedes G-Klasse weiter benutzen.

Spricht man Passanten wie Beate Giel am Zebrastreifen auf den Unfall an, hört man Beschwerden über die Verkehrssituation. Giel würde sich eine Ampel statt eines Zebrastreifens wünschen. Ralf Kummerer ist mit seinem Sohn im Grundschulalter unterwegs. „Da müsste eine Ampel hin“, sagt auch er. Solche Forderungen nach mehr Sicherheit für Fußgänger gebe es schon lange. Tobias Lesnik wohnt in der Nähe und berichtet, dass er das Thema schon bei den Vorgängern des jetzigen Massener Ortsvorstehers angesprochen habe. „Ich bin auch für eine Ampel“, sagt er.