Parkplatz in Unna kann zur Falle werden Vorsicht bei Regen im Bimbergtal!

Parkplatz am Bimbergtal kann bei Regen zur Falle werden
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In den Hochwasserschutz für die Wohnlagen hat die Stadt Unna über Jahrzehnte hinweg Millionen investiert. Für das jüngste ihrer Regenrückhaltebecken war der Starkregen am Montag ein Belastungstest. Im Prinzip hat die Anlage ihn bestanden – doch ein Ortskundiger hat eine Gefahrenquelle ausgemacht, die vielleicht nicht hinreichend bekannt ist.

Beim Spaziergang nahe des Stauwerks im Bimbergtal beobachtete er, dass sich das aufgestaute Wasser nicht nur in dem eigentlichen Becken sammelte, das der Deich zusammen mit den Höhen im Gelände bildet. Es überflutete auch den Wirtschaftsweg auf der Westseite des Stauwerks und eine Fläche, die oft als Parkplatz genutzt wird. Nachdem das Wasser wieder abgeflossen war, offenbarte sich das Bild des Schadens. Mit Baggern wurden die Wege von Schlamm und Schwemmgut befreit.

Wanderer und Gassigänger parken gerne nahe des Wirtschaftsweges

Das Bimbergtal werde gern von Wanderern und Hundehaltern aufgesucht, so der Unnaer. Bei Starkregen könnten sie in Gefahr geraten, vermutet er. Beim Regen am Montag waren allerdings keine Fahrzeuge auszumachen; möglicherweise war das Wetter an sich abschreckend genug. Und doch sollten Besucher des Bereiches Obacht geben.

Als nach dem Starkregen vom Montag das Wasser abgeflossen war, begannen am Bimbergtal die Aufräumarbeiten. Hätte hier jemand sein Auto zurückgelassen, wären Schäden sehr wahrscheinlich gewesen.
Als nach dem Starkregen vom Montag das Wasser abgeflossen war, begannen am Bimbergtal die Aufräumarbeiten. Hätte hier jemand sein Auto zurückgelassen, wären Schäden sehr wahrscheinlich gewesen. © privat

Die Stadt bestätigt, dass es zu der Überflutung gekommen ist, erklärt aber auch, dass dies so vorgesehen sei. Die Idee des Regenrückhaltebeckens im Bimbergtal besteht darin, überdurchschnittlich großen Wassermassen, die vom Haarstrang hinab strömen, einen Raum für eine kontrollierte Aufstauung und gegebenenfalls auch Überflutung zu geben, damit diese nicht in der Ortslage von Lünern auftreten.

Kontrollierte Aufstauung und Überflutung im unbebauten Raum

Das Becken ist so gebaut, dass sein Stauwerk die Durchflussmenge des Lünerner Baches begrenzt. Schwillt sein Pegel über ein Maß hinaus an, das für Lünern als sicher anzunehmen ist, staut der Deich jene Wassermassen im Bimbergtal auf. Zunächst sammelt es sich in einem Becken, dann flutet es auch Wege und Felder. „Der Wirtschaftsweg südlich der B1 liegt in dem ausgewiesenen Überflutungsgebiet“, bestätigt die Stadt auf Anfrage.

Sie betont zudem aber auch, dass die Anlage nicht sich selbst überlassen bleibe. Sie sei so konzipiert, dass beim Eintreten bestimmter Faktoren ein Alarm ausgelöst wird. Daraufhin fahre ein Stauwärter zur Anlage, um die Situation zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen. Dieser Alarm und die Inspektion seien am Montag erfolgt.

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