An einer Ampelkreuzung in Osnabrück hängt dieser Zusatzspiegel. In Unna sollen die Geräte nun doch nur an zwei Kreuzungen installiert werden. © dpa

Trixi-Spiegel

Streit um Sicherheit für Radler: Ampel-Spiegel doch nur an zwei Kreuzungen

Trixi-Spiegel sollen ein hohes Risiko reduzieren: Fahrradfahrer im toten Winkel. In Unna allerdings werden die Geräte nicht zugelassen - außer an zwei Kreuzungen.

Unna

, 27.12.2020 / Lesedauer: 3 min

Die Verkehrsplaner im Rathaus waren guter Dinge gewesen, dass in Unna demnächst Trixi-Spiegel installiert werden können. Diese sollen an Ampelkreuzungen das Risiko verhindern, dass Radfahrer im toten Winkel übersehen werden. Doch wie sich zeigt, sind die Apparate umstritten.

Besserer Einblick in toten Winkel

Anfang 2020 hatte die Stadtverwaltung die Planung im Beirat Fahrrad vorgestellt: An neun Kreuzungen von Hauptverkehrsstraßen in Unna, Massen und Königsborn sollten gewölbte Spiegel angebracht werden. Einem Lkw-Fahrer gibt ein solcher Spiegel die Möglichkeit, den problematischen Raum rechts neben seinem Fahrzeug besser zu überblicken. Nicht selten wartet oder fährt in diesem toten Winkel ein Fahrradfahrer. Biegt der Laster rechts ab, besteht das Risiko, dass der Radler übersehen wird: Unfallgefahr.

In sieben der neun Fälle geht es um Kreuzungen mit Landesstraßen. Straßen NRW ist an diesen Stellen zuständig, und die Landesbehörde ist gegen die Zusatzspiegel.

Straßen NRW: nur scheinbare Sicherheit

Sie seien wenig geeignet, die Verkehrssicherheit positiv zu beeinflussen, erklärte eine Sprecherin der Straßen-NRW-Niederlassung Ruhr. Es habe sich gezeigt, dass in der Vergangenheit aufgestellte Verkehrsspiegel nur eine scheinbare Sicherheit vorspielten. Meist seien die Spiegel durch Vandalismus verstellt und verunreinigt gewesen. Die seitenverkehrte, stark verzerrte und verkleinerte Wiedergabe führe eher zur falschen Beurteilung der Verkehrssituation, so die Sprecherin weiter. „Es ist auch häufig festzustellen, dass infolge der Seitenvertauschung im Spiegel eine solche Maßnahme eine eher unfallfördernde als unfallsenkende Wirkung zeigte.“ Ebenso träten Bildverzerrungen auf und bei Temperaturwechsel seien die Spiegel mit Kondenswasser beschlagen oder sogar vereist.

Für diese Landesstraßen-Kreuzungen hatten die Radwegplaner der Stadtverwaltung die Spiegel vorgesehen: Kleistraße/Massener Hellweg, Friedrich-Ebert-Straße/Parkstraße, Hansastraße/Kornstraße, Kamener Straße/Hallohweg, Kamener Straße/Wilhelminenstraße, Massener Straße/Käthe-Kollwitz-Ring und Morgenstraße/Ostring.

Kreis Unna plant Spiegel

An zwei weiteren Kreuzungen hingegen werden die Spiegel wohl demnächst installiert: Morgenstraße/Uhlandstraße und Rudolf-Diesel-/Hochstraße. Was diese Ampeln betrifft, muss sich die Stadt Unna mit dem Kreis Unna einigen. Und im Kreishaus werden die Spiegel offenbar anders bewertet als bei Straßen NRW. „Wir versperren uns da nicht“, sagte Jürgen Busch, Straßenbau-Sachgebietsleiter im Kreishaus. Der Kreis Unna werde sich selbst darum kümmern, diese Ampeln nachzurüsten, im Lauf des Jahres 2021.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie HA+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie HA+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits HA+ Abonnent?
Jetzt einloggen