Er habe seinen Dienst in der Gemeinde geliebt, sagte Gerhard Ebmeier 2021 zu seinem Abschied. „Der Schatz dieser Gemeinde sind ihre Mitglieder.“ Diese menschliche Nähe wird zu den Dingen gehören, die Weggefährten Ebmeiers in Erinnerung behalten werden. Der ehemalige Gemeinde- und Schulpfarrer aus Unna wurde wenige Jahre nach seinem Eintritt in den Ruhestand jäh aus dem Leben gerissen.
Glücklich als Pfarrer und Lehrer
Gerhard Ebmeier war über zehn Jahre Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Hemmerde-Lünern, bis er sich vor vier Jahren in den Ruhestand verabschiedete. Die andere Hälfte seiner beruflichen Tätigkeit verbrachte der gebürtige Unnaer im Unterricht: Dass er die letzten zehn Jahre seiner Zeit als Geistlicher in Unna sowohl als Pastor als auch als Lehrer verbringen konnte, habe ihn glücklich gemacht, verriet er. Ebmeier war Schulpfarrer an der Anne-Frank-Realschule in Königsborn und nach deren Schließung an der Hellweg-Realschule in Massen.
Gern im Dorf vernetzt
Ebmeier hatte in Münster und Marburg studiert, dann Pfarrstellen in Iserlohn, Gevelsberg und Soest innegehabt, ehe er in seine Heimat zurückkehrte und sich in Hemmerde niederließ. In der dörflichen Gemeinschaft war Gerhard Ebmeier aktiv und vernetzt. Er sang im Chor und gehörte der Freiwilligen Feuerwehr ebenso an wie dem Schützenverein.
Freundschaften überdauern Renteneintritt
Mit Anfang 60 schlug Ebmeier den Weg zu einem neuen Lebensabschnitt ein. Er ging in das fränkische Karlstadt und trat einer ökumenischen Gemeinschaft christlicher Männer bei, die humanitäre Projekte und Bildungsarbeit unterstützt. Dort wollte er weiterhin gern als Geistlicher tätig sein. Dass man nicht aufhört Pastor zu sein, nur weil man in den Ruhestand geht, erklärte er vor seinem Abschied mit der ihm eigenen Fröhlichkeit und spürbarer Vorfreude.
Genauso freute er sich auf das nächste Schützenfest in Hemmerde, wo er seine alten Freundschaften weiter pflegte. Nicht nur zu solchen Anlässen kehrte Gerhard Ebmeier gern zurück. Es gab Menschen, die er in Hemmerde als Jugendliche konfirmiert hatte und die ihn nachher baten, sie zu trauen.
Tödlicher Unfall in Bayern
Gerhard Ebmeier starb am 4. April bei einem Verkehrsunfall in Bayern. Er wurde 67 Jahre alt.
„Wir werden ihn mit seinem fröhlich gelebten Glauben und überzeugenden Lächeln sowie seiner Herzlichkeit in Erinnerung behalten und sind in Gedanken bei den Angehörigen und Trauernden“, so Superintendent Dr. Karsten Schneider in einer Mitteilung des Evangelischen Kirchenkreises Unna. Der Zeitpunkt der Beisetzung Ebmeiers ist demnach noch nicht bekannt. In der Evangelischen Kirche in Hemmerde sei für Trauernde ein Gedenkort eingerichtet.