30 Jahre Teehaus in Unna Petra Vogelsang (61) hat eine gefragte Nische besetzt

Von Jan Moorkamp
30 Jahre Teehaus: Petra Vogelsang hat eine gefragte Nische besetzt
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Der Einzelhandel hat gerade in Zeiten des Onlinehandels ein schweres Päckchen zu tragen. Während viele Einzelhändler ihr Geschäft schlimmstenfalls aufgeben müssen, feiert das Teehaus Unna von Inhaberin Petra Vogelsang 30-jähriges Bestehen.

Die 61-Jährige, die 1995 gemeinsam mit ihrem Ehemann den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, versorgt ihre Kundschaft in Unna mit allem, was es rund um das Thema Tee zu erwerben gibt. Seit 17 Jahren befindet sich das 50 Quadratmeter große Geschäft, in dem ihr eine Mitarbeiterin seit rund 15 Jahren zur Hand geht, in der Massener Straße in der Innenstadt.

Bei der Frage danach, wie sie es geschafft hat, seit 30 Jahren vom Verkauf von Tee leben zu können, verweist Vogelsang besonders stolz auf ihren großen Kundenstamm und ihr breit gefächertes Sortiment. „Meine Stammkunden kommen nicht nur aus Unna, sondern auch aus Bönen, Werl, Kamen und Schwerte“, erklärt Vogelsang. „Besonders schön ist es, dass ich viele Kunden in zweiter Generation habe, die schon mit ihren Eltern bei mir im Laden Tee gekauft haben“, fügt die Inhaberin glücklich hinzu.

Die Inhaberin des Teehaus Unna füllt ein Päckchen Tee nach Kundenwunsch ab.
Damit die Kunden genau das bekommen, was sie verlangen, wiegt die Inhaberin jedes abgepackte Päckchen Tee mit der Waage. © Udo Hennes

Familienbetrieb mit eigenen Teekreationen

Das Sortiment, das Petra Vogelsang (61) ihren Kunden anbietet, lässt das Herz eines jeden Tee-Liebhabers höher schlagen. Mehrere dutzend Sorten Tee, Kandiszucker, Teedosen, Schokolade, Kekse, Grußkarten und nicht zuletzt Tee-Services aus Porzellan und Keramik können von der Kundschaft entdeckt werden.

Neben dem normalen Sortiment, das man in einem Teeladen erwartet, offenbart das Teehaus Unna durchaus Kuriositäten.

So bietet die 61-Jährige zwei Teesorten an, die sie selbst zusammengestellt und nach ihren beiden Söhnen benannt hat: einmal „Frederics Bester“, ein Früchtetee mit Gummibären und „Schwarzer Philipp“, eine Schwarzteemischung. Auch „Teebären“ sind im Geschäft erhältlich. Dabei handelt es sich um Gummibärchen, die verzehrt werden können, gießt man diese jedoch mit kochendem Wasser auf, erhält man einen Tee. Nicht minder kurios ist die Tatsache, dass die Kunden bei Vogelsang auch veganes Porzellan erwerben können, das ganz ohne Knochenmehl produziert wird.

Die Inhaberin des Teehaus Unna hält zwei selbst kreierte Teesorten, die nach ihren Söhnen benannt sind, in die Kamera.
Hier steckt Familie drin: Die Inhaberin hat zwei Teesorten nach ihren beiden Söhnen benannt. © Udo Hennes

Ein Klassiker als Bestseller

Trotz der Palette an außergewöhnlichen Produkten ist und bleibt der Bestseller der Earl Grey, eine Teemischung aus schwarzem Tee. Bei aller Internationalität, die mit dem Thema Tee einhergeht, ist Petra Vogelsang aber auch ein lokaler Bezug wichtig. So können sich Kunden beispielsweise für die „Unnaer Eselsmischung“ entscheiden.

Ab Anfang Mai wird auch wieder der sogenannte „Flugtee“ erhältlich sein. Dabei handelt es sich um Tee aus der ersten Pflanzung des Darjeelings. „Der Name kommt daher, dass diese Sorte extra schnell eingeflogen werden muss, damit er besonders frisch bleibt“, erklärt Petra Vogelsang. „Dieser Tee ist ebenfalls besonders, da er geschmacklich in die Richtung von grünem Tee geht, obwohl es sich um schwarzen Tee handelt“, fährt die 61-Jährige fort.