Holz aus dem Wald, Bretter und Erde werden verwendet, um Rampen oder Sprungschanzen im Bornekamp zu bauen. Die Stadt Unna muss dies alles entfernen lassen.

Holz aus dem Wald, Bretter und Erde werden verwendet, um Rampen oder Sprungschanzen im Bornekamp zu bauen. Die Stadt Unna muss dies alles entfernen lassen. © Privat

Stadt Unna soll härter durchgreifen gegen Rampenbau im Bornekamp

dzWald

Die Diskussion um illegale Mountainbike-Anlagen im Bornekamp geht weiter. Die jüngsten Anlagen wurden nicht entfernt, sie wachsen sogar. Der Ruf nach hartem Durchgreifen wird lauter.

Unna

, 14.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Erneut sind im Wäldchen im Bornekamp Gruben und Bauten aus Holz aufgetaucht. Naturschützer haben Sorge, dass für das Mountainbike-Fahren mehr Wald beschädigt wird. „Wir sind nicht gewillt, das aufzugeben“, sagt Klaus-Peter Rüsing. Er fordert ein entschlosseneres Einschreiten der Stadt.

Der Streit um das kleine Waldgebiet im Bornekamp geht weiter. Wie mit der südlichen Fläche um den „Bombentrichter“ verfahren wird, hat die Politik im Stadtrat noch nicht abschließend beraten. Vor ein paar Wochen entdeckten Klaus-Peter Rüsing und Frank Winkelkötter nördlich davon eine neue, illegale Baustelle. Unbekannte hatten begonnen, Löcher auszuheben und aus Holz Rampen zu bauen.

Unbekannte bauen weiter im Wald

Diese Anlagen hatten offensichtlich den Zweck, neue Mountainbike-Pisten zu werden, und sind wohl nicht ganz entfernt werden. Nun wurde daran weitergebaut, berichtet Rüsing. Er appelliert an die Stadt Unna, die Rampen möglichst zügig zu entfernen. Denen, die sie errichten, müsse deutlich gemacht werden, dass dies nicht erlaubt ist. Es handele sich um „massive Eingriffe in die Natur“. Rüsing weist zudem darauf hin, dass solche Anlagen an der Stelle gefährlich sein könnten. Der Ort ist noch schwerer zugänglich als die Senke des „Bombentrichters“ und das umliegende Wäldchen. Sollte ein Unfall passieren, könnten Rettungskräfte Mühe haben, Verletzte zu erreichen und zu versorgen.

Die Örtlichkeit werde kurzfristig begutachtet, erklärte Stadtsprecher Christoph Ueberfeld. „Und dann wird der Auftrag rausgehen, das abzubauen.“ Die Stadt Unna müsse die illegalen Anlagen beseitigen, bestätigte der Sprecher. Sie sei in der Verkehrssicherungspflicht.

Die Entsorgung dürfte auch mit Aufwand verbunden sein. Die Stelle liegt im Wald abseits des Weges. Das heißt, sie kann kaum mit einem Fahrzeug angefahren werden. Sehr wahrscheinlich muss jemand beim Abbau genauso vorgehen, wie es die Unbekannten beim Aufbau getan haben: Zu Fuß gehen und Hand anlegen.

In der Nähe des "Bombentrichters" wurden sogar diese mühevoll gestalteten Schilder aufgehängt - offenbar Hinweise auf die dort angelegten Strecken. Nach bisherigem Stand ist dies alles nicht legal.

In der Nähe des "Bombentrichters" wurden sogar diese mühevoll gestalteten Schilder aufgehängt - offenbar Hinweise auf die dort angelegten Strecken. Nach bisherigem Stand ist dies alles nicht legal. © Raulf

Der noch junge Verein der Mountainbike-Fahrer, der Gravity Club, hatte sich schon vor Wochen von diesen neuen Schwarzbauten distanziert und erklärt, auch im und am „Bombentrichter“ gebe es vonseiten des Vereins derzeit keine Aktivität.

Der Club hatte beantragt, das Bauen von Strecken und die Nutzung zu legalisieren, und dafür auch ein Konzept vorgelegt, das umweltverträglich sei. Im jüngsten Umweltausschuss stand das Thema auf der Tagesordnung, es wurde aber vertragt.

Forderung: Mehr Kontrollen und Bußgelder

Wohl aber gab es im Ausschuss eine angeregte Diskussion über die neuen illegalen Aufbauten - und eine klare Forderung nach mehr Kontrollen und auch Bußgeldern. Seit Jahren sei die Strategie der Stadt, auf Aufklärung und mündliche Verwarnung zu setzen, nämlich vergeblich. So wurde vonseiten mehrerer Fraktionen der Wunsch laut, dass sich daran endlich etwas ändere. Auch Wortbeiträge von Bürgern gingen in diese Richtung.

Bürgermeister Dirk Wigant wies darauf hin, dass es sich bei den meisten Mountainbikern um Kinder unter 14 oder Jugendliche handle, bei denen hohe Geldstrafen entweder gar nicht möglich oder nicht angemessen seien. Zudem sei auch der Kreis Unna für das Waldstück mit verantwortlich. Das Gros der Politik konnte er damit nicht überzeugen. Aus Sicht der Politiker seien die ewigen Diskussionen ohne erkennbare Verbesserung ermüdend und es müsse härter durchgegriffen werden.