Simone Hackenberg (Bündnis 90/Die Grünen) ist vorgesehen für das Amt der Stellvertretenden Bürgermeisterin in Unna. Sie soll die Nachfolge von Michael Sacher antreten. © Heese/Bündnis 90/Die Grünen
In knapp einer Woche soll die Nachfolge Michael Sachers in der Unnaer Lokalpolitik geregelt werden. Als neue Vizebürgermeisterin schlagen die Grünen Simone Hackenberg vor.
Mit dem Ausscheiden Michael Sachers aus dem Stadtrat sind Posten in Unna neu zu besetzen. Die größte Strahlkraft hat wohl das Amt der ehrenamtlichen Vertretung des Bürgermeisters. Hier soll Simone Hackenberg in Sachers Fußstapfen treten.
Wie Bündnis 90/Die Grünen in Unna nun mitteilten, soll Simone Hackenberg 1. stellvertretende Bürgermeisterin werden. Sie würde damit neben Gerhard Meyer (CDU, 2. Vizebürgermeister) und Renate Nick (SPD, 3. Vizebürgermeister) die Dritte im Bunde, die Bürgermeister Dirk Wigant vertritt. Anlässe sind theoretisch Sitzungen des Rates, dessen Vorsitzender der Bürgermeister ist. Vor allem sind es aber repräsentative Auftritte, bei denen der Bürgermeister oder eben eine Stellvertreterin beziehungsweise ein Stellvertreter das Gesicht der Stadt Unna ist. Dazu gehören etwa Gedenkveranstaltungen, die Eröffnung von Festen, Sportereignisse oder die Ehrung von Jubilaren.
Simone Hackenberg, Jahrgang 1970, ist von Beruf Diplom-Agraringenieurin. Sie gehört dem Stadtrat seit 2020 an und war in einem Wahlbezirk in Unna-Mitte angetreten. Bei der jüngsten Kommunalwahl gehörte sie zu den Kandidaten der Bündnisgrünen, die in ihren Wahlbezirken jeweils das Direktmandat holten. Hackenberg ist Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz und soll dies auch bleiben. Sie sei seit ihrer Wahl vielfach engagiert und „beim Schutz von Umwelt, Natur & Bäumen immer vorne dabei“, so die Grünen in einer Mitteilung zur Nachbesetzung. Hackenberg bringe „mit kreativen und pragmatischen Ideen immer wieder neue Impulse“.
Uta Steinmaus soll Michael Sachers Platz im Stadtrat einnehmen. © Heese/Bündnis 90/Die Grünen
Michael Sachers Ratsmandat soll Uta Steinmaus übernehmen. Sachers Huckepack-Kandidatin ist eigentlich Anke Dupont. Wie die Grünen-Geschäftsführung mitteilte, wolle Dupont aber auf das Mandat verzichten. Dadurch komme Uta Steinmaus zum Zuge, die signalisiert habe, das Amt annehmen zu wollen. Die Fraktion bleibe damit in den Bereichen Kultur und Schule stark vertreten. Uta Steinmaus ist Erzieherin in der offenen Ganztagsschule und engagiere sich seit vielen Jahren als sachkundige Bürgerin. Sei sei auch schon im Parteivorstand tätig gewesen, so die Grünen.
Am 22. September, so der Plan, soll die neue Ratsfrau vereidigt werden. Außerdem ist die Ratssitzung an diesem Tag vorgesehen für die Wahl der Vize-Bürgermeisterin. Noch offen ist, ob es neben Simone Hackenberg eine Gegenkandidatin oder einen Gegenkandidaten gibt.
In der Grünen-Fraktion bewirkt Sachers Ausscheiden den zweiten Wechsel innerhalb kurzer Zeit. Auch der erste hatte mit einem grünen Erfolg zu tun: Ratsherr Sandro Wiggerich wurde zum Beigeordneten gewählt und kürzlich ins Amt eingeführt. Er wechselte aus der Politik in die Spitze der Stadtverwaltung. Sein Nachfolger im Rat wurde Björn Bozic. Der Bundestagsabgeordnete Michael Sacher gibt seine Verantwortung für Unna in die Hände dieser zwei Frauen: Uta Steinmaus (M.) nimmt seinen Platz im Stadtrat ein. Simone Hackenberg soll 1. stellvertretende Bürgermeisterin werden.
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Der Wechsel enthalte viel Positives, so die Grünen-Fraktionsvorsitzende Claudia Keuchel. „Michael Sacher wird uns schmerzlich fehlen, allerdings kann er unsere grünen Belange nun auf anderer Ebene vertreten und gleichzeitig folgt mit Uta Steinmaus eine fachlich qualifizierte und engagierte Person nach, die in der Fraktion schon verankert ist. Wir freuen uns, sie fortan im Team zu haben.“ Sacher hinterlasse „große Fußstapfen“, so Karl Dittrich, Co-Fraktionschef. „Umso mehr erfüllt es uns mit Freude, dass wir Uta Steinmaus und Simone Hackenberg mit neuen Aufgaben betrauen dürfen.“
Jahrgang 1979, stammt aus dem Grenzgebiet Ruhr-Sauerland-Börde. Verheiratet und vierfacher Vater. Mag am Lokaljournalismus die Vielfalt der Themen und Begegnung mit Menschen. Liest immer noch gerne Zeitung auf Papier.