Gerade in Zeiten des Onlinegeschäfts hat der Einzelhandel ein schweres Päckchen zu tragen. Seit nunmehr genau 21 Jahren ist Petra Große mit ihrem Geschäft Teil des Massener Hellwegs. Jetzt möchte sie sich in den „Unruhestand“ zurückziehen und die Secondhand-Boutique „Bommbino“ aufgeben. Die Gründe dafür sind privater Natur.
„Ich möchte die Selbstständigkeit hinter mir lassen, um mich meiner Familie und Enkelkindern zu widmen“, sagt Petra Große. „Ich möchte meine Freizeit aktiv gestalten und mich um Haus und Hof kümmern“, fährt sie fort. Dabei war dies keineswegs eine Impulsentscheidung: Der Entschluss wurde bereits vor eineinhalb Jahren gefasst und ist gut durchdacht worden. „Die Abwicklung benötigte eine langfristige Planung“, so die Inhaberin.

Schlussverkauf für den guten Zweck
Die Abwicklung liegt aktuell in den finalen Zügen. Bis Dienstag (25.2.) können die Kunden ihr Geld, das ihnen aus dem Kommissionsverkauf zusteht, abholen. Die letzte Möglichkeit bei „Bommbino“ einzukaufen, war am Samstag (15.2.). Dabei konnten die Besucher des Ladens ein letztes Mal im breiten Sortiment stöbern.
Besonders interessant: Alle Produkte sind für einen Euro zu erwerben. Die Einnahmen kommen sowohl dem Förderverein der Sonnenschule in Massen als auch dem Tierschutz zugute. Ab Montag (17.2.) findet ein Inventarverkauf statt, bei dem die Kleiderständer, Konfektionsrahmen und die mehr als 100.000 Bügel veräußert werden sollen.
Zukunft der Immobilie ungewiss
Die Boutique „Bommbino“ wurde von Inhaberin Petra Große vor rund 21 Jahren von der Vorbesitzerin übernommen. In den zwei Dekaden hat Große sich einen großen Kundenstamm erarbeitet. „Ich habe hier häufiger eingekauft und wurde immer nett bedient. Besonders angenehm war es, dass ich mir alle Zeit nehmen konnte, um zu stöbern“, sagte eine Kundin vor Ort. „Man fand immer was“, fügte sie hinzu.
Nun wird die Boutique schmerzlich vermisst werden. „Es ist sehr schade, weil es in Massen immer weniger wird. Gerade das Secondhand-Konzept finde ich sehr gut, da es nachhaltig ist“, erzählt die Kundin. „Von jetzt an muss ich mit dem Auto immer weit wegfahren, um das nächste Secondhand-Geschäft zu erreichen. Ich werde die Boutique ‚Bommbino‘ vermissen“, so die Kundin. Was in Zukunft mit der 170 Quadratmeter großen Immobilie passiert, weiß Petra Große nicht. Es habe sich bislang kein Nachmieter finden lassen. Klar ist nur, dass die Räume wohl als „Laden- oder Bürofläche“ angeboten werden.