
© Udo Hennes
Angebot: Schüler können Corona-Defizite in den Sommerferien aufholen
Extra-Lernzeit
Das NRW-weite Programm „Extra Zeit zum Lernen“, das der Schließung pandemiebedingter Lernlücken dient, findet auch in Unna statt. Verschiedene Träger haben Angebote in den Sommerferien erstellt.
Während der Corona-Pandemie ist einiges an Lernstoff liegen geblieben. Im Distanz- und Wechselunterricht sind besonders jene Kinder zurückgefallen, die Zuhause nicht die Möglichkeit hatten, digitale Endgeräte zu nutzen oder ihre Eltern um Unterstützung zu bitten. Gerade an diese Schüler richtet sich nun das landesweite Programm „Extra-Zeit zum Lernen“, das in den Sommerferien auch in Unna stattfindet.
Für die Schüler der Sekundarstufe 1 an den weiterführenden Schulen hat die Werkstatt im Kreis Unna ein Lern-Programm erstellt. Dieses findet in der fünften und sechsten Ferienwoche statt - und hat einen enormen Rücklauf von der Gesamtschule Königsborn sowie von der Peter-Weiss-Gesamtschule erhalten, wie Jessica Wendel von der Werkstatt im Kreis berichtet. „Etwa 8 bis 15 Schüler kommen nun in einer Gruppe zusammen und erhalten vormittags Nachhilfe in Deutsch, Mathe und Englisch“, sagt sie. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stehen dann Sport, Spiel und Action als Ausgleich zum Unterricht auf dem Plan: Etwa bauen die Kinder Insektenhotels und halten sich auf dem Außengelände der Werkstatt auf.
Lern-Programm ist für Teilnehmende kostenfrei
Auch die Grundschüler in Unna kommen bei dem kostenfreien Lern-Programm nicht zu kurz: Der Evangelische Kirchenkreis, der bereits als OGS-Träger der Schillerschule, der Sonnenschule und der Katharinenschule fungiert, hat für die jüngsten Schüler ebenfalls ein Programm erstellt: „Neben dem Lernen geht es dort darum, wieder in Gemeinschaft zusammen zu kommen, die sozialen Fähigkeiten zu stärken und aufzuzeigen, dass Schule auch wieder Spaß machen kann,“ sagt Janina Scherlich vom Evangelischen Kirchenkreis Unna.

Jessica Wendel von der Werkstatt im Kreis Unna, Heinz-Dieter Edelkötter vom Bereich Jugend und Familie der Stadt Unna, Yvonne Gutzeit von der Sozialpädagogischen Initiative Unna und Janina Scherlich vom Evangelischen Kirchenkreis Unna freuen sich, dass das Programm „Extra-Zeit zum Lernen“ in Unna stattfindet. © Udo Hennes
An der Falkschule, der Nicolaischule und der Osterfeldschule wird die Sozialpädagogische Initiative Unna drei Lerncamps errichten. Dabei werden an jeder Schule unterschiedliche Schwerpunkte angeboten, darunter Kunstpädagogik, Naturpädagogik und Erlebnispädagogik. Yvonne Gutzeit von der Sozialpädagogische Initiative sagt dazu: „Natürlich steht das Lernen hier im Vordergrund, aber auch Ausflüge gehören dazu.“
Enge Zusammenarbeit mit Lehrern und Schulleitern
Die Akquise der bedürftigen Schüler sei in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulleitern erfolgt: „Die Leitungen und Klassenlehrer wissen gut, bei welchen Schüler ein besonderer Bedarf besteht, Unterricht aufzuholen“, sagt Jessica Wendel.
Die Stadt Unna trägt die Kosten für das Programm „Extra-Zeit zum Lernen“ mit 20 Prozent, die restlichen 80 Prozent werden vom Land NRW übernommen.
Geboren 1992 mitten im Ruhrgebiet (Bottrop) und aufgewachsen am Rande des Münsterlandes (Dorsten), hat es sie zum Studieren nach Bielefeld verschlagen (die Stadt gibt es wirklich ;-)). Nach beruflichen Zwischenstationen in Braunschweig, Berlin und Aachen ist sie froh, wieder zurück im Pott zu sein und Geschichten für Haltern zu schreiben. Wenn sie nicht journalistisch unterwegs ist, hört sie gerne Musik, wandert im Grünen oder faulenzt mit einem guten Buch im Café.
