Ein Schaumbad in der heimischen Badewanne ist eine wohltuende Auszeit vom Alltag. Doch während die Menschen den Schaum mit Pflege und Entspannung verbinden, ist er in den heimischen Wäldern Ausdruck eines besonderen Naturschauspiels. Das konnte ein Mann aus Unna jetzt in der Uelzener Heide beobachten und informierte die Redaktion per Foto.
Naturschauspiel bei Regenwetter zu beobachten
Der Baumstamm einer Esche hat dort weißen Schaum erzeugt, der sich am Fuß des Baumes gesammelt hat. Der Baum nimmt aber kein Vollbad. Der Schaum ist auch kein Zeichen für eine Krankheit, vielmehr ist er die Nebenwirkung einer genialen Idee der Natur.
Der Schaum am Baumstamm stammt von in der Rinde erhaltenen Saponinen. Diese Seifenstoffe sind Kohlenhydrate, die beim Stoffwechsel von Pflanzen entstehen. Mit den bitterschmeckenden Stoffen wollen die Pflanzen Schädlinge fernhalten. Vor allem die Borke (Rinde) bei Bäumen enthält eine hohe Saponinen-Konzentration. Bei Regen wird der Stoff herausgewaschen und der Schaum entsteht.
Das Regionalforstamt Soest-Sauerland hat diesen Vorgang auf seinem Facebook-Kanal ausführlich erläutert. Demnach werden die Saponine nach dem Prozess neu gebildet, sodass die Bäume auch weiterhin geschützt sind. Besonders an Eichen lasse sich der Vorgang beobachten – aber bei Regenwetter seien die wenigsten Menschen im Wald unterwegs.