Aufgrund von bedrohlichen Vorfällen werden im Kreishaus in Unna Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter umgesetzt. Der Kreis Unna ist nicht die einzige Behörde, die inzwischen handeln muss: Im Unnaer Rathaus gab es Drohungen und Gewalt.
Stadt will Sicherheit der Mitarbeiter erhöhen
Wer das Unnaer Rathaus betritt, erlebt eine offene, lichtdurchflutete Halle. Gastronomie lädt zum Verweilen ein, und gegenüber geht es in den Ratssaal, zum Bürgerservice beziehungsweise zu den Treppenhäusern und den Büros der verschiedenen Ämter. Diese Offenheit gegenüber Bürgern muss aber nun eingeschränkt werden – damit Mitarbeiter der Stadt sich sicherer fühlen.
Stadtsprecherin Anna Gemünd bestätigte im Gespräch mit dieser Redaktion, dass ähnlich wie der Kreis auch die Stadt Unna Maßnahmen ergreift, „um die Sicherheit der Mitarbeitenden zu erhöhen“.
Drohungen und Gewalt im Rathaus
Gemünd berichtet von Zwischenfällen, die bei ihr und Kollegen mindestens Verunsicherung erzeugt hätten. Es habe in jüngster Zeit Vorfälle gegeben, in denen Mitarbeitende bedroht wurden. Die Stadtsprecherin nennt keine Details etwa zu den betroffenen Ämtern. Es sei aber auch zu gewalttätigen Vorfällen gekommen. Mitunter hätten Personen gedroht, Mitarbeiter im Rathaus oder sich selbst zu verletzen oder sich gewaltsam Zutritt zu Räumen zu verschaffen. Nach bisherigen Informationen ist zum Glück wohl noch niemand körperlich verletzt worden.

Abwägung: Offen aber sicher
Die Hintergründe dürften bei jedem Fall individuell sein. Doch es ist anzunehmen, dass die jeweiligen Personen mit Maßnahmen der Stadtverwaltung nicht einverstanden waren und dass Emotionen hochgekocht sind.
Jedenfalls sieht sich die Verwaltung um Bürgermeister Dirk Wigant veranlasst zum Handeln. Es sei eine schwierige Abwägung, so Wigants Sprecherin Gemünd. Die Verwaltung müsse für Bürger zugänglich bleiben, aber natürlich müssten die Mitarbeiter geschützt werden.
Bisher alles offen
Bisher sind zu den Öffnungszeiten der Verwaltung Treppenhäuser und Flure des Rathauses für jedermann frei zugänglich. Ob und wie dies geändert wird, ist unklar. Die Stadtsprecherin erklärt, es würden Maßnahmen geprüft und einzelne Lösungen auch bereits umgesetzt. Auch hier nennt sie noch keine Details.
Im Kreishaus gibt es ein neues Sicherheitssystem, das das Öffnen von Aufzügen und Treppenhaus nur Kreis-Mitarbeitern mit einem „Security-Token“ erlaubt. Künftig sollen Besucher im Erdgeschoss von Sachbearbeitern abgeholt werden, damit sich niemand mehr unkontrolliert im Gebäude aufhält.