Fahrräder können ab sofort sicher am Bahnhof Königsborn abgestellt werden. Wer ein E-Bike, Touren- oder Lastenrad in dem neuen Käfig parken möchte, hält einen Chip an einen Sensor neben der Tür und bekommt dadurch Zugang zu einem überdachten und eingezäunten Bereich. Ähnliche Radstationen hinter Gittern gibt es unter anderem an den Bahnhöfen in Holzwickede und Kamen.
Nur wenige Radler waren am Freitag (22.11.) unterwegs, als die Königsborner Radstation offiziell an den Start ging. Das dürfte am nicht optimalen Fahrradwetter gelegen haben. Noch am frühen Morgen hatte es in Teilen des Kreises Unna geschneit. Zudem haben Bahnpendler derzeit wenig Grund, zum Bahnhof in Königsborn zu radeln. Denn die Züge der einzigen Bahnlinie S4 fallen noch bis zum 15. Dezember wegen Brückenbauarbeiten in Dortmund aus.
Dort wo schon Radparkhäuser an Bahnhöfen im Kreisgebiet vorhanden sind, werden sie rege genutzt. Die Möglichkeit, ein Bike sicher vor Dieben zu wissen, erleichtert die Entscheidung, guten Gewissens mit der Bahn statt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Die Anlage in Königsborn hat 44 Plätze für normale Fahrräder und acht für Lastenräder. Daneben gibt es 17 überdachte und frei zugängliche Parkplätze.
Die Stadt Unna investierte rund 79.000 Euro, größtenteils Fördermittel, in die Renovierung des bisherigen Fahrradabstellplatzes, der lediglich einen Wetterschutz bot, aber frei zugänglich war. Nach dem Umbau hinkt der Bahnhof Königsborn in puncto Fahrradparken anderen Haltepunkten nicht länger hinterher.

Eigentlich sollten Radler schon viel früher von den Vorzügen profitieren, doch das Projekt verzögerte sich mehrfach. Erste Überlegungen zum Bau der Radstation gab es spätestens 2017. Anfang 2018 kündigten die damals Verantwortlichen in der Stadtverwaltung an, dass die Abstellanlage 2019 in Betrieb gehen könnte – und inklusive Fördermittel 25.000 Euro kosten würde.
Später wurde von einer Fertigstellung Ende 2023 ausgegangen. Als dann zunächst ein bunter Zaun rund um das noch unansehnliche alte Dach gezogen und Beleuchtung installiert wurde, zeichnete sich ab, dass Königsborn nicht mehr gefühlt ewig warten muss. Nun ist die Radstation fertig – und das alte Dach ist mit einem farbenfrohen Finish in Graffiti-Optik nicht mehr wiederzuerkennen.
Monats-Chip für alle Radstationen kostet zehn Euro
Die ausschließliche Nutzung des Königsborner Fahrradkäfigs ist kostenlos – man braucht nur einen Zugangschip gegen ein Pfand von 20 Euro. Dieser ist in der Radstation am Bahnhof Unna erhältlich. Den Betrieb der Radstation in Königsborn übernimmt ebenfalls die Awo-Tochtergesellschaft DasDies.
Wer zusätzlich andere Radstationen aus dem DasDies-Verbund im Kreis Unna nutzen möchte, braucht einen Monatschip für fünf Euro (Schüler und Studierende) bzw. zehn Euro (Berufstätige Erwachsene) oder einen Jahreschip für 50 bzw. 100 Euro. „Erhältlich ist für Gelegenheitsnutzer auch ein Prepaid-Chip, auf dem die Besitzer ein Guthaben nach eigener Wahl speichern, von dem pro Nutzung ein Euro abgebucht wird“, informiert die Stadt Unna.
Sogenannte Radstationen gibt es in Bönen, Kamen, Lünen, Schwerte, Selm, Unna und Werne. Dazu kommen angeschlossene Radparkhäuser in Bergkamen, Kamen-Methler, Kamen-Mitte, Lünen-Brambauer, Schwerte-Ergste, Selm-Bork und Werne-Stadthaus.
