Am Morgentor tun sich Fragen auf, inzwischen nicht nur technischer Natur. Die Unnaer SPD eröffnet die Diskussion, ob das Umbauprojekt überhaupt noch umgesetzt werden soll angesichts der gestiegenen Kosten.
Schwarz-grüne Mehrheit für Platzneubau
Der städtische Eigenanteil an der Finanzierung des Platz-Neubaus zwischen Morgentor und Ostring liegt nach dem, was bisher bekannt ist, bei 700.000 Euro. Insgesamt würden die Arbeiten 1,12 Millionen Euro kosten. Offen ist wie berichtet, inwiefern eventuelle Hohlräume unter dem Planungsgebiet das Projekt verteuern und verzögern können.
Der Bauausschuss hatte am Dienstag mit Stimmen von CDU sowie Bündnis 90/Die Grünen grundsätzlich grünes Licht für die Umgestaltung gegeben. Endgültige Beschlüsse werden voraussichtlich der Hauptausschuss (17.08.) und dann der Rat (24.08.) fassen. Wenn der Plan der Stadt Unna aufgeht, liegen bis dahin alle notwendigen Erkenntnisse des Ingenieurbüros vor, das Probebohrungen in der Straße durchführen wird.
SPD stimmt nicht mehr zu
Die Mitglieder der SPD-Fraktion haben sich im Ausschuss enthalten, nachdem sie Zweifel an der Planung angemeldet hatten. Aus den Zweifeln ist inzwischen Gewissheit geworden. „Wir werden der Maßnahme nicht mehr zustimmen“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Sebastian Laaser nach der jüngsten Fraktionssitzung der SPD. Man habe die Frage diskutiert, „ob der Platz nicht auch ohne den Umbau funktioniert“, so Laaser. „Muss ich an der Stelle so viel Geld in die Hand nehmen?“ Teils stecken Fördermittel in der Finanzierung. Allerdings gibt es für diese Förderung bisher keine schriftliche Zusage, nur eine mündliche. Dass die Stadt Unna auf „Kosten von über einer Million Euro hängen bleiben“ könnte, äußerten im Bauausschuss die SPD-Leute mehrfach als ihre Sorge.
„In anderen Stadtteilen auch Probleme“
Der damalige Technische Beigeordnete habe schon in der Vergangenheit davor gewarnt, dass Umplanungen Verzögerungen und Mehrkosten zur Folge hätten. „Da sollte man jetzt überlegen, die Reißleine zu ziehen“, so Laaser. Auch ohne weitere Kostensteigerungen durch eventuelle Hohlraumverfüllungen seien 700.000 Euro eine „hohe Hausnummer“ für einen Platz, so Laaser. „Und wir haben in anderen Stadtteilen ja auch Probleme.“
Der „Platz am Morgentor“ ist konzipiert als Fläche für beruhigten, gemischten Verkehr und vor allem für Aufenthalt und Ambiente. Der Plan sieht unter anderem vor, dass dort die historische Stadtmauer weiter nachgebaut wird und dass mehr Freifläche für die Außengastronomie entsteht.
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