Der sechs-zügigen Peter-Weiss-Gesamtschule (PWG) in Unna fehlen Klassenräume. Eine Anlage in „Modulbauweise“ soll die akute Not beheben. Die Planungen für das Bauvorhaben dauern bereits Jahre. In Kürze sollen die Arbeiten starten.
Wunsch nach früherem Bau
„Die neuen Räume kommen zwei Jahre zu spät“, sagt PGW-Leiterin Gabriele Sowka. Die Raumnot drücke auf die Stimmung im Lehrerkollegium. „Um sie aufzuheitern, zeige ich die Baupläne und sage, die Anlage kommt wirklich“, sagt Sowka mit einer gehörigen Portion an Galgenhumor.
Wenn sie über die Raum-Situation an der Gesamtschule spricht, dann fallen Wörter wie „Katastrophe“ oder „zusammengepfercht“. Der alternde Bau, in dem sich die Gesamtschule befindet, ist nicht auf heutige pädagogische Anforderungen ausgelegt.

„Wir haben Klassenräume, die sind nicht größer als 50 Quadratmeter“, erklärt Gabriele Sowka. Differenzierungsräume, in denen Schüler gemeinsam oder einzeln ihre Aufgaben erledigen können, gibt es erst gar nicht.
Das sei vor allem mit Blick auf die 18 Schülerinnen und Schüler in jedem Jahrgang ärgerlich, die über einen Förderbedarf verfügen. „Es gibt Schülerinnen und Schüler mit einem emotionalen-sozialen Förderbedarf, die ertragen diese Enge gar nicht“, sagt die Schulleiterin.
„Das wird das schönste Gebäude“
Besonders die Klassenstufen sieben bis zehn seien von der Raumnot betroffen. Dabei könne das PWG bereits auf die Unterstützung des angrenzenden Pestalozzi-Gymnasiums (PGU) setzen. Zwei Musikräume sind ausgelagert, sagt Gabriele Sowka.
Sie ist froh, dass der Aufbau der Containeranlage endlich terminiert ist. „Das wird das schönste Gebäude, da werden sich alle drum kloppen“, sagt sie. Bieten soll die Anlage eine Nutzfläche von mehr als 800 Quadratmetern auf zwei Etagen. Dabei sollen die Raummodule mehr bieten, als ihre Bauweise gemeinhin annehmen ließe. „Es ist eher ein Fertighaus als ein Container-Bau“, sagt Gabriele Sowka. Die schall- und wärmeisolierten Räume sind demnach unter anderem mit Strom, Datenanschluss und fließend Wasser ausgestattet. Auch Sonnenschutzlamellen und eine Dachterrasse, die als „grünes Klassenzimmer“ dienen kann, soll es geben.

„Der Bauantrag wurde inzwischen genehmigt. Derzeit wird die Ausschreibung vorbereitet“, erläutert Stadtsprecher Kevin Kohues den Stand des Projektes. Demnach soll der Einzug der PWG-Schüler zum 2. Halbjahr des laufenden Schuljahres erfolgen.
Das Finanzvolumen beträgt laut Stadt 2,67 Millionen Euro. Das sind rund 270.000 Euro mehr als die Stadt noch im Jahr 2022 veranschlagt hat. Die Containeranlage soll ihren Platz auf dem alten Tartanplatz neben der Sporthalle an der Herderstraße 17 finden.
Fester Neubau wird noch nicht geplant
Der temporäre Bau soll den notwendigsten Raumbedarf der Schule für die nächsten Jahre sicherstellen. Ob die Container in der Zukunft durch einen festen Neubau ersetzt werden, ist unklar. „Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Planungen für einen Anbau“, sagt Stadtsprecher Kevin Kohues. Schulleiterin Gabriele Sowka geht ohnehin davon aus, dass die Containeranlage „für die nächsten 20 Jahre“ am PGW stehen wird.