Neuer Fall von Online-Betrug in Unna 75-Jährge warnt vor vermeintlichen PayPal-Anrufen

Neuer Fall von Online-Betrug: 75-Jährge warnt vor vermeintlichen PayPal-Anrufen
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Ende Juli war eine Leserin aus Unna Opfer einer neuen Betrugsmasche geworden. Morgens um 8 Uhr erhielt die 75-Jährige einen Anruf auf ihr Festnetztelefon. Nummer: „unbekannt“. Am anderen Ende der Leitung saß angeblich der Online-Bezahldienstleister PayPal. Scheinbar, so hieß es, wurden unbefugt 400 Euro vom Konto der Leserin abgebucht – um dies rückgängig zu machen, solle sie die Taste „1“ drücken.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine Bandansage war am anderen Ende“, teilte die Rentnerin, die anonym bleiben möchte, im Gespräch mit der Redaktion mit. Sie habe sofort aufgelegt, denn sie witterte bereits, dass es sich nicht um PayPal handeln könne – nie habe sie ihre Festnetznummer dort hinterlegt.

Zuerst sei sie verunsichert gewesen, denn zuvor hatte sie über den Dienstleister einen Online-Kauf getätigt und die Ware nie erhalten. Doch über den Käuferschutz bekam sie das Geld zurück und konnte somit zusätzlich ausschließen, dass am Apparat nicht das echte Unternehmen ihre Daten erfragt. Auch die 400 Euro wurden nicht von ihrem Konto abgebucht.

Direkt im Anschluss rief die Leserin bei der Polizei an – eine Mitarbeiterin dort habe dieselbe Betrugsmasche per E-Mail erhalten, wie die Rentnerin mitteilte. Phishing-E-Mails sind längst keine Seltenheit mehr. Diese können PayPal direkt an phishing@paypal.com weitergeleitet werden.

Was tun?

Ähnlich wie bei „Hallo Mama, ich sitze im Gefängnis und brauche ganz dringend Geld“-Textnachrichten, gilt: Bloß nicht antworten oder den Anweisungen und Bitten stattgeben. Bei der PayPal-Betrugsmasche also bloß nicht auf die Taste drücken, die von Ihnen verlangt wird und unbedingt auflegen. Auch diesen Betrug können Sie PayPal melden.

Sollte tatsächlich Geld abgebucht oder überwiesen werden und Sie können dies nicht zuordnen, sollten Sie zusätzlich die Polizei informieren. Auf der Webseite des Betreibers werden weitere Betrugsmaschen erklärt und Maßnahmen beschrieben, um ihnen nicht zum Opfer zu fallen.

Die 75-jährige Unnaerin erklärt, dass sie auch als Rentnerin gut mit sozialen Medien zurechtkäme. Es sei trotzdem nicht das erste Mal, dass sie mit „Enkeltricks“ in Berührung gekommen sei. Doch eines steht für sie fest: „Darüber muss die Öffentlichkeit informiert werden. Es ist nicht schwer, auf diese Betrugsmaschen hereinzufallen.“